Für den Standard ist die Verfügbarkeit auf allen Browsern essenziell, lässt er sich doch nur so komplett plattformunabhängig nutzen. Darüber hinaus bleibt für die Hersteller der auf WebRTC aufsetzenden Lösungen wichtig, dass der Prozess der Standardisierung schnell voranschreitet – auch wenn dieser nicht immer hürdenlos ist. „Die Definition und Etablierung eines neuen Standards ist ein interaktiver Prozess, der manchmal auch Rückschläge bereithält“, sagt Welzmiller. Dieses teils schwierige Verfahren nehme man aber dann in Kauf, wenn der Hersteller das Ergebnis für sinnvoll hält. „Im Fall von WebRTC sind wir überzeugt davon, dass sich die Anstrengungen lohnen.“
Aktuell soll sich der Markt aber in einer frühen Phase der Standardisierung befinden, was die Umsetzung stabiler und zuverlässiger WebRTC-Lösungen laut Wichmann noch erschwert. Besonders Fragen der Sicherheit sind hier entscheidend, könnten letztlich ausschlaggebend dafür sein, ob Unternehmen die entsprechenden Werkzeuge in ihre Systeme integrieren. In Hinblick auf WebRTC stimmen die von funkschau befragten Experten aber überein, dass es sich um eine sichere und unkritische Schnittstelle handelt. „WebRTC verwendet eine der momentan sichersten Mechanismen zur Verschlüsselung von Media-Übertragungen: DTLS-SRTP nach RFC 5764“, erklärt Welzmiller. Öffentliche Schlüssel würden hier sicher innerhalb der Peer-to-Peer-Verbindung ausgetauscht. Darüber hinaus sollen moderne Browser zusätzlich vor missbräuchlicher Verwendung der Technologie schützen, indem beispielsweise ein Zugriff auf die Kamera nur von einer über ein vertrauenswürdiges Zertifikat verschlüsselten Seite möglich ist.