Rudolf Kergaßner, Managing-Director bei IP-Soft: "Für eine sanfte und schnelle Cloud-Migration sind mehrere Faktoren entscheidend. Zunächst muss sich ein Unternehmen darüber im Klaren sein, was es in die Cloud verlagern möchte und welche Ziele es damit verfolgt, zum Beispiel im Hinblick auf Qualität, Kosten und Flexibilität. Das ist eine Grundvoraussetzung, um eine Lösung zu erhalten, die wirklich passt und keine unnötigen Kosten verursacht. Bei der Auswahl des Cloud-Providers sollte man sich für einen Partner auf Augenhöhe entscheiden, der durch seine Innovationskraft und ein überzeugendes, stringentes Betriebsmodell einen echten Mehrwert liefern kann. Vollmundigen Versprechen der Anbieter ist dabei grundsätzlich zu misstrauen. Es sollten Referenzen und Nachweise eingefordert werden, warum ein Angebot Kostenvorteile bei verbesserter Qualität bringt. Besondere Bedeutung nimmt selbstverständlich die konkrete Vertragsgestaltung ein: Etwaige Schwachstellen müssen hier im Vorfeld unbedingt ausgeschlossen werden. So wird der Kunde zum Beispiel nach Vertragsabschluss oft noch mit Change-Requests überhäuft, selbst mit solchen, die Selbstverständlichkeiten für einen ordentlichen IT-Betrieb wie die Configuration-Management-Database (CMDB) oder kundenspezifische Runbooks betreffen. Das führt zu unnötig teuren, komplexen und vor allem langwierigen Transition-Projekten. Generell sollte auch vertraglich geregelt sein, dass das Unternehmen bei der Nutzung von Cloud-Services die vollständige – auch strategische – Kontrolle über seine IT behält, insbesondere wenn es sich um unternehmenskritische Systeme handelt.
Nicht zuletzt kommt es natürlich auf die Wahl des richtigen Cloud-Modells an, das die eigenen Anforderungen am besten abdeckt. Hier hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass insbesondere Hybrid-Cloud-Services nachgefragt werden. Sie bieten vielen Unternehmen die ideale Kombination, um die Aspekte Flexibilität, Skalierbarkeit und Datensicherheit unter einen Hut zu bringen. Dabei favorisieren Unternehmen sogar häufig eine Multi-Sourcing-Strategie, das heißt, sie entscheiden sich für unterschiedliche externe Partner, die sich auf einen bestimmten Service spezialisiert haben. Für diese Unternehmen kommen natürlich nur Cloud-Provider in Frage, die dem Kunden keinen 'Vendor-Lock-in' aufzwingen." (CR)