Was bedeutet Unternehmenswachstum, wie entwickeln sich Gewinne und Umsätze von Unternehmen weltweit und wo liegen regional die Unterschiede? Diesen Fragen ging Epicor Software in einer globalen Studie nach.
Die Studie wird jährlich wiederholt für ein umfassendes Bild dazu, welche Wachstumsstrategien Fertigungs- und Handelsunternehmen aus Industrie- und Schwellenländern verfolgen. Dafür analysierte Epicor unter anderem sechs Indikatoren für Wachstumsraten:
Ein Kernergebnis der Studie ist: 64 Prozent der befragten Unternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Gewinne steigern. Das heißt aber auch, dass jedes dritte Unternehmen kein Gewinnwachstum verzeichnete. Die Frage ist: Bedeutet dies, dass diese Unternehmen unrentable Umsätze machen? Oder arbeiten sie gerade daran, ihre Markanteile auszuweiten mit einem klaren Plan für späteren Profit? Denn: Steigen die Erträge nicht, kann dies auch ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen auf einem aggressiven Wachstumsweg ist – Investitionen in Produktentwicklung und in das Marketing neuer Angebote oder Services beeinträchtigen kurzfristig die Bilanz, ebnen aber den Weg für spätere Wachstumssprünge.
Wichtig ist: Wachstum hat für Unternehmen unterschiedliche Bedeutung und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Gewinne sollten daher nicht der einzige Maßstab für Wachstum sein. Zumal Wachstum auch davon abhängt, wo ein Unternehmen in seiner Entwicklung geradesteht.
Deutschland: Umsatz steigt mehr als Gewinn
So zeigt die Studie von Epicor, dass hinsichtlich der Wachstumsraten in den genannten sechs Bereichen deutsche Unternehmen hinter den Wettbewerbern aus Schellenländern hinterherhinken. Zwar ist klar, dass sich in vielen hochindustrialisierten Regionen wie das prozentuale Wachstum abschwächt, nicht nur in Deutschland. Dennoch: Unternehmen in Deutschland scheinen durch den Fokus auf Vertrieb ihren Gewinn teilweise aus den Augen zu verlieren. Denn während laut der Studie von Epicor 65 Prozent der deutschen Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten bei Vertrieb und Umsatz Wachstum verzeichneten, konnten nur 58 Prozent ihre Gewinne steigern.
Dies wird auch im Ergebnis reflektiert, dass 39 Prozent der deutschen Unternehmen sagten, ihre Geschäftsstrategie der vergangenen zwölf Monate sein getrieben von Vertrieb und Umsatz, im Vergleich zu durchschnittlich 30 Prozent der Unternehmen aus APAC. Im globalen Vergleich zeigt sich, dass Unternehmen mit sehr geringem Gewinnwachstum zu etwa einem Drittel (32 Prozent) angaben, dass sie auf Vertrieb bzw. Umsatz ausgerichtet waren. Bei Unternehmen mit großen Gewinnsteigerungen war dies nur zu 27 Prozent der Fall.