Epicor-Studie

Schwindet der Technologievorsprung hiesiger Industrieunternehmen?

7. April 2017, 12:49 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Ausbau des Produktspektrums vergleichsweise schwach

Epicor Growth Survey
Produktspektrum
© Epicor

Im globalen Vergleich gehören deutsche Unternehmen auch mit zu den Schlusslichtern, wenn es um den Ausbau des Produktspektrums geht. Für Deutschland – ebenso wie für Frankreich – liegt der Wert bei 53 Prozent, der globale Durchschnittswert liegt bei 61 Prozent. Schwellenländer wie Indien und Mexiko liegen in der Erweiterung ihres Produktspektrums deutlich höher (82 Prozent bzw. 76 Prozent). Aber auch Unternehmen aus den USA und UK (64 Prozent bzw. 63 Prozent) setzen stärker als deutsche Fertiger auf den Ausbau ihres Produktangebots.

Veraltete IT-Systeme können Chancen durch Industrie 4.0 ausbremsen
Im Zuge von Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT) kann sich das natürlich schnell ändern – zumal Deutschland neben den USA in diesem Bereich als führend gilt. Interessant wird dabei allerdings sein, ob deutsche Fertigungsunternehmen diese technologischen Innovationen auch umfassend ausschöpfen: von der Effizienzsteigerung und der Individualisierung von Produkten bis hin zu neuen Geschäftsmodellen mit entsprechend erweitertem Service- und Produktspektrum. Denn letztlich wird mit Industrie 4.0 und IoT eine direktere Verbindung zwischen Produktion und dem Produkt beim Kunden geschaffen. Ob die Prozesse und Daten über diese Verbindung mit Autobahn-Geschwindigkeit fließen oder eher einer gemächlichen Landstraßen-Fahrt gleichen, hängt vom bestehenden ERP-System als zentrale IT-Infrastruktur ab.

Hier sollten sich deutsche Unternehmen nicht von veralteten System ausbremsen lassen – und das Risiko besteht, wie eine frühere Studie von Epicor zeigt: Demnach arbeiten Unternehmen aus Schwellenländern fieberhaft daran, einen technologischen Vorsprung im Vergleich zu ihren Gegenspielern aus den Industrienationen zu erreichen und damit besser für Wachstum gerüstet zu sein. In der Befragung von weltweit mehr als 1.800 Führungskräften waren die Verantwortlichen aus den Schwellenländern vergleichsweise stärker überzeugt, dass Technologie einen wichtigen Beitrag zu den nötigen Rahmenbedingungen für Wachstum gewährleistet.

Schwellenländer setzen für Wachstum auf Technologievorteile
Im direkten Vergleich von Unternehmen aus Deutschland und China sowie Indien als Vertreter der Emerging Markets zeigt die Epicor-Studie: 56 Prozent der Entscheider in China nannten den Einsatz der richtigen Technologie als wichtigsten Faktor für das Unternehmenswachstum in den vergangenen zwölf Monaten, für Indien liegt der Wert bei 41 Prozent, für Deutschland hingegen bei weniger als einem Drittel (30 Prozent).
Geht es um Wachstumsfaktoren insbesondere für mittelständische Unternehmen, zeigt sich ein ähnliches Bild. Technologieführerschaft ist mit 68 Prozent bei den Befragten in China die Top-Antwort, in Indien liegt der Wert bei immerhin noch 46 Prozent, in Deutschland dagegen nur bei 33 Prozent.

Zudem setzen China und Indien verstärkt auf Technologien, um den Mangel an Fachkräften zu kompensieren. 70 Prozent der Befragten aus China und 63 Prozent aus Indien sind überzeugt, dass dies am einfachsten durch den Einsatz von Technologien zu lösen ist. In Deutschland liegt der Wert bei 51 Prozent.

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