Sicherheit

Sicherheitsrisiko Social-Media

17. Juni 2011, 12:49 Uhr | Claudia Rayling, funkschau-Redaktion
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Die Nutzung von Netzwerkplattformen im Internet hat die Unternehmenskommunikation verändert und nahezu auf den Kopf gestellt. Mitarbeiter haben gelernt, die Interaktivität, die ihnen Social-Media bietet, für den Unternehmenserfolg zu nutzen. So groß das Potenzial der sozialen Online-Welt für das Business jedoch auch sein mag, mindestens ebenso groß sind die Gefahren, die von diesem digitalen Beziehungsnetz ausgehen können.

Mike Petersen, Geschäftsführer bei Digiden.
Mike Petersen, Geschäftsführer bei Digiden.
© Digiden

Funkschau hat Experten gefragt – zu Potenzial, Risiken und Schutzmechanismen rund um das Phänomen Social-Media.

Aufklärung schützt vor Unwissenheit!

Mike Petersen, Digiden: „Es gibt wohl kaum ein werbetreibendes Unternehmen, das sich in den letzten Jahren nicht mit der Nutzung von Social-Media auseinandergesetzt hat. Im Vordergrund stehen dabei die Marketingideen und -kampagnen, im Hintergrund spielen noch andere Fragen eine gewichtige Rolle. Wie kann ein Unternehmen Social-Media sicher anwenden? Welche Risiken gibt es und was kann man dagegen tun?

Es gibt zwei unterschiedliche aber eng mit einander verbundene Aspekte: Sicherheit bedeutet zum einen Datensicherheit des eigenen Netzwerks sowie der Systeme zur Nutzung Social-Media-Tools, zum andern aber auch Schutz vor Fehlern bei der Kommunikation, die direkten Einfluss auf die Reputation und den Umsatz haben können.

Das Problem der Datensicherheit ist vielschichtig und kann zur Gefahr für das gesamte Unternehmensnetzwerk werden. Ein erster Schritt sind Maßnahmen gegen Kontrollverlust über Daten und Zugänge der unterschiedlichen Social-Media-Kanäle. Es muss festgelegt werden, wer Zugang zu welchen Accounts hat. Passwörter und Daten müssen durch regelmäßige Backups gesichert und Personalvertretungen eingerichtet werden. Wichtig ist auch, nach dem Weggang eines Mitarbeiters sofort die entsprechenden Passwörter zu ändern. Seiten wie Facebook werden vermehrt zur Verbreitung von Viren genutzt, Mitarbeiter sollten entsprechend geschult sein, um nicht das gesamte Netzwerk zu gefährden.

Ein zweiter wichtiger Punkt betrifft alle Mitarbeiter und nicht nur die, die sich mit den firmeneigenen Social-Media-Aktivitäten beschäftigen. Mitarbeiter benutzen Unternehmenscomputer und mobile Endgeräte auch für soziale Netzwerke. Jedes Unternehmen sollte eine Strategie für den Umgang der eigenen Mitarbeiter mit solchen Online-Plattformen haben. Die Sperrung von Seiten ist dabei nicht zielführend und kann heute bei der großen Anzahl an genutzten Endgeräten auch nicht mehr kontrolliert werden. Es muss klare Regeln geben, am besten in einem Handbuch zusammengefasst, in dem alle technischen Vorgaben und kommunikativen Richtlinien erläutert werden. Die IT-Abteilung sollte zudem über die neueste Technologie verfügen, über aktuelle Gefahren aus der Social-Media-Welt informiert sein und mobile Endgeräte in ihre Sicherheitsstrategie mit einbeziehen.

Der andere wesentliche Aspekt betrifft die Kommunikation selbst. Ein einzelner Mitarbeiter kann durch falsche Äußerungen, die Reputation des gesamten Unternehmens gefährden. Das erwähnte Handbuch Social-Media sollte genaue Vorgaben machen, was und wie von Mitarbeitern kommuniziert werden darf. Unternehmen sollten die Kommunikation auf den wichtigen Social-Media-Kanälen ständig beobachten, vor allem dann, wenn Sie selbst aktiv sind. Kommunikation erfolgt hier nach anderen Regeln als im klassischen Marketing. Social-Media geht entweder ganz oder gar nicht, das gilt für die Sicherheitsvorkehrungen allerdings noch mehr als für die Kommunikation selbst. Wenn nicht das gesamte Unternehmen den Wandel zu mehr Dialog und Transparenz mit trägt, wird es früher oder später zu Problemen kommen oder, im besseren Fall, die Kampagne schlicht und einfach nutzlos bleiben. Absolute Sicherheit gibt es nicht aber durch den Einsatz moderner IT-Systeme und die gleichzeitige Schulung der Mitarbeiter kann man sich entsprechend vorbereiten und gegen Angriffe und kommunikative Fehlschläge wappnen.“

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