Um messtechnisch beurteilen zu können, ob die SIP-Trunk-Signalisierungs- und Medien-Daten konstant mit guter „Quality of Service“ (QoS) und hoher Serviceverfügbarkeit über diese bis zu vier Verantwortungs- und Verwaltungsbereiche übertragen werden können, kann ein Voice-Readiness-Assessment beziehungsweise VoIP-Quality-Assessment durchgeführt werden. Dazu wird auf Kundenseite entweder ein Test-Agent anstatt der TK-Anlage installiert, der über den oben beschriebenen Übertragungsweg VoIP-Verbindungen zum SBC des ITSP aufbaut und sich über diesen wieder selbst anruft. Alternativ kann der Test-Agent „neben“ der Kunden-TK-Anlage an den gleichen Ethernet-Switch wie diese angeschlossen werden und VoIP-Verbindungen zu einem zweiten Test-Agent aufbauen, der „neben“ dem ITSP-SBC an dessen Ethernet-Switch angeschlossen ist. Letzteres erfordert die Mithilfe des ITSP.
Im Falle von QSC konnte seit 2008 ein solches Standard-Assessment angeboten werden: Durch einen QSC-Fachmann wurde pro Kundenstandort ein Test-Agent in Form eines Notebooks mit Test- und Simulationssoftware installiert, der – gesteuert durch einen zentralen Server – über einen Zeitraum von einer Woche periodisch VoIP-Verbindungen zu den anderen Test-Agents aufbaute. So konnte unter anderem für die IP-Übertragungsstrecke des SIP-Trunks ermittelt werden, ob die Übertragungsfehler Packet-Loss, -Delay und -Jitter immer hinreichend gering waren, um nicht ein gewünschtes Qualitätsniveau der Sprachverbindungen – rechnerisch vorgegeben durch den Mean-Opinion-Score (MOS) – zu unterschreiten. Im Positiv-Fall stand der Installation des SIP-Trunks nichts mehr im Wege. Im Negativ-Fall musste jedoch analytisch und messtechnisch die Ursache gefunden werden, meist durch Eingrenzung der Messung auf einzelne Übertragungssegmente. Der hohe Material- und Personalaufwand eines solchen begleiteten Assessments treibt natürlich die Kosten in die Höhe, was wiederum viele Kunden scheuten.