Wenn es um den Einsatz von Smart-Home-Lösungen in der Praxis geht, steht bei den Kunden vor allem im Vordergrund, die Anwendungen einfach installieren und bedienen zu können. Bisher wurden viele Verbraucher von der Komplexität bestehender Lösungen abgeschreckt. Positiv hervorheben können sich Anbieter hier, wenn sie beispielsweise auch ergänzende Installations- und Wartungsservices im Portfolio anbieten. Die Verbraucher erwarten zudem ein Mindestmaß an Funktionen, die die Lösungen abdecken sollen. Dazu gehört es auch, einzelne Produkte unterschiedlicher Anbieter miteinander kombinieren zu können. Doch durch die vielfältigen Aspekte und Lebensbereiche, die beim Smart-Home eine Rolle spielen, ist der Markt sehr heterogen. Die Anbieter kommen zum Beispiel aus der IT, der Telekommunikations- oder Entertainmentbranche sowie dem Energiesektor. So finden sich beispielsweise Unternehmen wie die Deutsche Telekom, RWE, Honeywell oder Vivint unter den Marktteilnehmern. Die aktuelle Landschaft gleicht daher eher einem "babylonischen Hausbau": Es haben sich viele isolierte Insellösungen entwickelt, die untereinander nicht kompatibel sind. Hier sind die Marktteilnehmer gefordert: Sie müssen technische Standards und Kommunikationsschnittstellen etablieren, um ganzheitliche Lösungen anbieten zu können. Immerhin haben mittlerweile fast alle Anbieter diese Herausforderung verstanden und arbeiten an einer Standardisierung. Ein Beispiel ist das Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building der Bundesregierung. Je weiter die Standardisierung voranschreitet, desto wichtiger wird es jedoch auch, dies dem Kunden gegenüber zu kommunizieren.
Eine wichtige Rolle für potenzielle Käufer spielen auch Transparenz und Sicherheit: So muss die Preisstruktur klar kommuniziert und angemessen sein. Den Kunden ist vor allem wichtig, genau zu wissen, welche einmaligen- und laufende Kosten sie erwarten. Transparent sollten die Anbieter auch kommunizieren, wie sie mit den Daten umgehen, die im Rahmen des Betriebs einer Smart-Home-Anwendung übermittelt und genutzt werden. Sind die Daten für Dritte einsehbar? Werden die Anbieter die Informationen nur für den Betrieb im Smart-Home nutzen oder werden sie auch zu Werbezwecken genutzt? Und können Hacker die Informationen abfangen, weiterverkaufen oder gar für Einbrüche oder Identitätsdiebstahl nutzen? Auf alle diese Fragen müssen die Unternehmen Antworten parat haben, denn zahlreiche Datenmissbrauchsskandale haben die Verbraucher verunsichert. Viele potenzielle Kunden zweifeln heute zudem noch an der ununterbrochenen Verfügbarkeit der Systeme. Durch die Erfahrungen mit Internet- oder Mobilfunkanschlüssen befürchten sie auch im Smart-Home-Bereich mit System- oder Netzausfällen. Auch hier gilt es, aktiv solche Bedenken zu zerstreuen oder mit konkreten Notfallplänen zu punkten.