Längere Faserstrecken, höhere Split-Faktoren, mehr Sendeleistung und eine höhere Empfindlichkeit der optischen Empfänger werden dafür eine wichtige Rolle spielen. So genannte Extender Boxes werden als Zwischenverstärker außerdem höhere optische Verluste des Fasernetzes überbrücken.
Die Netze der Zukunft werden auf WDM-Technologien (Wavelength Division Multiplexing) beruhen, um mehrere TDM-PONs (Time Division Multiplexing) auf einer Faser zu vereinen oder um das technisch anspruchsvolle TDMA-Verfahren (Time Division Multiple Access) in Aufwärtsrichtung (vom Teilnehmer ausgehend) bestehender PON-Systeme zu ersetzen.
Aber nicht nur deutlich gesteigerte Bandbreiten haben die Forscher und Standardisierer für den Zugangsbereich im Fokus. Die neuen Spezifikationen sollen außerdem den Netzbetreibern dazu verhelfen, ihre Anschaffungs- und Betriebskosten zu senken sowie den Betrieb und Ausbau ihrer Zugangsnetze wirtschaftlich und bedarfsgerecht flexibel zu gestalten. Genau diesen Spielraum werden sie brauchen, um sich gegenüber ihrer Konkurrenz mit wettbewerbsfähigen Preisen für ihre neuen multimedialen Dienste behaupten zu können.
Exponentiell höhere Übertragungsleistungen im Zugangsbereich sollen durch einen weiteren Hebel erreicht werden: über eine kontinuierliche Überwachung der Betriebsparameter durch den Netzbetreiber. Diese Überwachung wird es den Kommunikationsdienstleistern ermöglichen, schon in der Entstehung eine Degradation (reduzierte Material- und Leistungseigenschaften) an optischer Hardware zu erkennen und exakt für eine schnelle Behebung zu lokalisieren.
Proaktiv handeln, bevor an Teilnehmeranschlüssen Netzausfälle akut werden, heißt die Devise. Dafür werden sowohl die aktiven Komponenten als auch die Faseranlage ins Netzmanagement einbezogen und lassen sich so von der Zentrale aus fernsteuern.