Der Digitalverband Bitkom mahnt bei der Start-up-Politik ein deutlich höheres Tempo an. Von 30 im Koalitionsvertrag und im Laufe der Legislaturperiode angekündigten Einzelmaßnahmen, von denen Start-ups oder Gründer direkt profitieren würden, sind erst acht umgesetzt worden. Bei zehn Projekten ist dagegen noch überhaupt nichts passiert. Das ist das Ergebnis einer Bitkom-Analyse der deutschen Start-up-Politik.
Damit sind seit der ersten Zwischenbilanz des Verbandes zur CeBIT im März nur zwei weitere Maßnahmen teilweise umgesetzt worden: Die Unterstützung von Start-ups bei der Internationalisierung wurde durch die Eröffnung eines weiteren Standorts des German Accelerators in Boston verbessert. Zudem wurde das Förderprogramm "EXIST" durch die Aufnahme von deutsch-israelischen Teams internationalisiert und wie angekündigt ausgebaut.
"Jede dieser Maßnahmen hilft einzelnen Start-ups. Aber bei zentralen Punkten, die von grundlegender Bedeutung für die gesamte deutsche Start-up-Szene sind, kommen wir nicht schnell genug voran", sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. "Ein Venture-Capital-Gesetz ist für die Wachstumsfinanzierung enorm wichtig, doch außer Ankündigungen passiert hier nichts. Und mit dem Eckpunktepapier Wagniskapital hat das Kabinett zwar erneut wichtige Ankündigungen gemacht, konkrete Verbesserungen für die Start-up-Finanzierung gibt es aber noch nicht."