Messtechnik

Über das Testen von SFP+-Transceivern

30. Juli 2012, 10:40 Uhr | Dean Miles, Tektronix

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

TWDPc-Messungen

Da TWDPc-Messwerten ("Transmitter Waveform Distortion Penalty for Copper") genaue Informationen über den Zustand einer SFP+-Konstruktion entnommen werden können, ist die Beherrschung des Messverfahrens von großer Bedeutung. Dafür ist ein spezieller Algorithmus erforderlich, der in der SFP+-Spezifikation festgehalten wurde. Mit diesem Test wird die deterministische Streuungseinbuße ermittelt, die sich aufgrund eines bestimmten Senders für die emulierten Multi-Mode-Fasern und einen gut gekennzeichneten Empfänger ergibt. Das Glasfaserkonzept wurde ausgeweitet, um die Kanalleistung von Hochgeschwindigkeitskupferverbindungen (10GSFP+Cu) quantitativ zu bestimmen.

Mit dem TWDPc-Skript (von 802.3aq, 10GBASE-LRM) wird ein PRBS9-Muster verarbeitet, wofür mindestens 16 Abtastungen pro Unit-Interval (UI) erforderlich sind. Aus Sorge um die vielen installierten Oszilloskope mit Äquivalenzzeitabtastung mit einer Aufzeichnungslänge von etwa 4.000 Abtastungen wurde die erforderliche Anzahl der Abtastungen pro Unit Interval von 16 auf 7 herabgesetzt. Aufgrund dieser Entlastung ergibt sich ein Nachteil, der den ungünstigsten Fall von 0,24 dB für TWDPc bei über 30 Messungen beschreibt. Bei Prüflingen, die bereits einen hohen TWDP-Wert haben, kann ein Wert von 0,24 dB darüber entscheiden, ob der Test als bestanden gilt oder nicht. Für die TWDPc-Messung gemäß Vorgaben für den SFP+-Hostsenderausgang (Kupfer) sind mehr als 70 GS/s erforderlich, um mindestens 7 Abtastungen pro UI zu erreichen. Bei Echtzeit-Oszilloskopen, die eine Abtastrate von mindestens 100 GS/s erreichen, sind die Aussichten auf genauere TWDPc-Ergebnisse höher als bei Oszilloskopen mit geringeren Abtastraten.

Generell ist es wichtig, die Datenübertragungsrate der SFP+-Signale entsprechend den jeweiligen Anforderungen an die Oszilloskopbandbreite zu wählen, um die Genauigkeit der Messungen und Grenzwertprüfungen zu gewährleisten.  Bei einer Datenübertragungsrate von 10,3125 GB/s und einer Mindestanstiegszeit von 34 ps ist ein Oszilloskop mit einer Bandbreite von mindestens 16 GHz erforderlich, damit die Mindestanforderungen an SFP+ erfüllt sind. Wie bereits erwähnt, muss für die TWDPc-Messung auch die Abtastrate berücksichtigt werden.


  1. Über das Testen von SFP+-Transceivern
  2. Kleiner, preiswerter, effizienter
  3. Herausforderungen bei SFP+-Tests
  4. TWDPc-Messungen
  5. Weitere Messungen
  6. Automatisieren der Tests
  7. Vorrichtungen für Host-Konformitätsprüfungen
  8. Empfängertests
  9. Testen des SFP+-Senders
  10. Zusammenfassung
  11. Über den Autor

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Tektronix

Weitere Artikel zu Tektronix UK Ltd.

Matchmaker+