DevOps mit vorhandenen Mitteln umsetzen

Umsonst und agil

5. Dezember 2017, 12:37 Uhr | Autor: Mark Levy / Redaktion: Axel Pomper
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An DevOps kommt heute keiner mehr vorbei. Auch große etablierte Unternehmen müssen sich an neue Verhältnisse anpassen um konkurrenzfähig zu bleiben. Dazu gehört die vielgepriesene Agilität von Internetriesen wie Google und Amazon.

Mathias Mezger von Micro Focus zeigte in seinen Artikel Tanzkurs für Elefanten bereits auf, welche Vorteile der DevOps/Ansatz bringen kann, aber auch, welche Probleme es beim Zusammenspiel von alten Strukturen und neuen Methoden geben kann. Nun befasst sich Mark Levy, Director of Strategy bei Micro Focus, damit, wie man DevOps ohne riesige Investitionen ins eigene Unternehmen bringen kann. Damit ein Elefant das Tanzen anfängt braucht er nicht eigens einen neuen Trainer, um in der Analogie zu bleiben. Bei DevOps handelt es sich um eine Sammlung von Prinzipien, eine Art Philosophie und eine Kultur. Es ist kein materielles Produkt, das man kaufen kann. Das ist einerseits eine gute Nachricht, bedeutet es doch, dass im Prinzip jeder von diesen Leitsätzen profitieren kann, ganz ohne spezielle Software zu kaufen oder neue Experten einzustellen. Andererseits ist mit dem erforderlichen Kulturwandel auch Arbeit verbunden.

Jedes Unternehmen ist anders

Als ersten Schritt sollte man sich vor Augen führen, dass es kein allgemeingültiges Erfolgsrezept gibt. Was bei einem Online-Händler funktioniert muss noch lange nicht das passende Konzept für den eigenen Betrieb sein. Tech-Start-ups konnten ihre IT von Grund auf nach der neuesten Mode gestalten, ganz ohne auf bestehende Strukturen Rücksicht zu nehmen. Durch die Implementierung von Cloud-Infrastrukturen, SaaS-Anwendungen und Microservices hatten sie die besten Voraussetzungen für flexible Prozesse. Dazu kommt noch eine neue Unternehmenskultur, die auf flache Hierarchien und viel Kommunikation und Zusammenarbeit setzt. Mit dieser Aufstellung wird DevOps fast schon zum Selbstläufer. Doch traditionsreiche Mittelständler oder große Konzerne sind natürlich ganz anders aufgebaut, ihre Unternehmenskultur und auch ihre IT sind ein über Jahre gewachsener Organismus. Dem muss man Rechnung tragen, denn warum sollte was über Jahre erfolgreich funktionierte von heute auf morgen einem Trend geopfert werden. Es kommt stattdessen darauf an, sich aus der DevOps-Werkzeugkiste das passende herauszusuchen und für den eigenen Betrieb individuell anzupassen. Auch im Cloud-Zeitalter haben klassische Mainframe-Anwendungen durchaus noch ihre Berechtigung, etwa wenn Datenschutzrichtlinien eine lokale Speicherung von Daten vorschreiben. Außerdem ist da natürlich auch noch der Kostenfaktor: Bei der Beurteilung des Bedarfs an neuer Software bestehen naturgemäß Differenzen zwischen IT-Abteilung und den Finanzverantwortlichen. Lassen sich neue Methoden ohne neue Investitionen umsetzen ergibt sich eine Win-Win-Situation.

CAMS-Prinzipien

Die vier Buchstaben, die die DevOps-Welt bedeuten, sie stehen für Culture, Automation, Measurement und Sharing. Diese Prinzipien lassen sich auch in vorhandenen Systemen und ohne zusätzliche Spezialisten realisieren. Im Mittelpunkt des Ganzen steht letztlich der Abbau von Ineffizienzen. Der neue systembasierte Ansatz soll den ganzen Komplex der Application Delivery ganzheitlich betrachten. In dieser kulturellen Dimension soll vor allem das berühmt berüchtigte Silo-Denken überwunden werden. Vorreiter der DevOps-Welle erzielen vor allem durch Automation und Versionsverwaltung eine hohe Performance. Automation spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch die Fehleranfälligkeit. Für den Einstieg genügen für die Automatisierung selbstentwickelte Scripts und existierende Tools. Dank Versionsverwaltung kann jeder Zeit jede frühere Version eines Systems wiederhergestellt werden. Versionsverwaltungssysteme stellen außerdem objektive Informationen bereit und liefern eine Version der Wahrheit, auf die sich alle einigen können, was unnötige Differenzen vermeidet. Was Sharing heißt ist eigentlich selbsterklärend: Neue Erkenntnisse sollten nicht für das eigene Team beansprucht werden und damit „in Silos verschwinden“, sondern zum Nutzen des großen Ganzen mit allen Mitarbeitern geteilt werden.

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