Sven Damberger vom IT-Dienstleister MVC kennt den Markt für Videokommunikation bereits seit knapp zwei Dekaden mit Höhen, Tiefen und einer zähen Entwicklung. Doch in den letzten Jahren hat sich viel bewegt, die Lösungen konnten sich etablieren – nur an einer Stelle hakt es weiterhin.
funkschau: Herr Damberger, Sie sind seit 19 Jahren bei MVC und kennen den Markt für Videokommunikation entsprechend lange und gut. Warum hat der Bereich bisher nie das Potenzial entfaltet, das ihm so oft zugesprochen wurde?
Sven Damberger: Sie haben recht, wir haben uns das gerade zu Beginn immer viel schneller vorgestellt, einen viel massiveren Durchbruch der Videokommunikation erwartet. Viele technische Innovationen brauchen aber länger für eine Marktdurchdringung, als man das eigentlich annehmen mag. Gute Beispiele dafür sind das Telefon oder das Farbfernsehen. Aber die Gründe sind natürlich vielfältiger. Damals war Videokommunikation eine Nischentechnologie, die ganz spezielle, oftmals teure Geräte vorausgesetzt hat. Heute geht das ganz einfach über einen PC. Eine andere Hürde war, dass Deutschland im internationalen Vergleich sicher etwas langsamer bei der Einführung neuer Technologien ist. Wir haben deshalb immer ein bisschen neidisch nach Skandinavien geschaut. Wir müssen uns aber auch an die eigene Nase fassen. Vielleicht haben wir die Vorteile der Lösungen nicht immer richtig und ideal kommuniziert.
funkschau: 2020 und die Corona-Pandemie haben jedoch viel verändert. Spüren Sie die Auswirkungen auch auf Ihr Geschäft?
Damberger: Absolut, unsere Nachfrage steigt rasant, liegt teils 40 Prozent über dem Vorjahr. Während Corona konnte die Technologie zeigen, wie gut sie funktioniert und was sie in Unternehmen leisten kann. Die Pandemie hat wie ein Beschleuniger gewirkt, es war plötzlich eine Notwendigkeit da. Die Videolösungen haben die Möglichkeit geboten, die Zusammenarbeit auch aus dem Homeoffice hürdenlos zu gewährleisten.
funkschau: Haben in den vergangenen Monaten auch Unternehmen zu Videolösungen gegriffen, die zuvor etwaige Bedenken bezüglich des Datenschutzes oder der Sicherheit hatten?
Damberger: Tatsächlich haben viele Unternehmen ihre Sicherheitsbedenken zurückgestellt, um die neuen Anforderungen schnell bewältigen zu können. Sie haben aber dann oftmals auf eigene Faust kostenlose, schnelle Lösungen gesucht und eingesetzt. Und jetzt richten sie an uns aber mittlerweile die Frage: Wie bekomme ich diese Lösung auch sicher und stabil hin?
Das ist MVC |
---|
MVC mit Hauptsitz in Kronberg im Taunus ist ein vor 26 Jahren gegründeter Dienstleister, der sich ganz auf Videokommunikation für Unternehmen fokussiert. Mit rund 60 Mitarbeitern und vier Standorten betreut MVC über 1.000 Kunden, darunter vor allem große Unternehmen mit bis zu 50.000 Angestellten wie Henkel, Infineon, ProSiebenSat 1 und Carl Zeiss. Laut Geschäftsführer Sven Damberger begleitet MVC Kunden über den gesamten Projektverlauf, vom Marktüberblick über den Technikcheck im Unternehmen bis zum Proof of Concept und der anschließenden Umsetzung. Aber auch Schulungen im Zuge der Einführung übernimmt der Dienstleister. |