funkschau: Sicherlich sind in vielen Unternehmen derzeit auch verschiedene Lösungen parallel im Einsatz.
Damberger: Das stimmt, hier gibt es einen Flickenteppich, ob Zoom, Skype oder Cisco WebEx. Das ist für geübte Anwender zwar kein Problem, aber für normale Nutzer durchaus eine Herausforderung. Und auch für uns etwas nervig. Wir raten Unternehmen daher ganz klar, sich für eine Lösung zu entscheiden.
funkschau: Viele Nutzer haben aber doch nicht auf mehrere Lösungen gesetzt, weil sie es wollten, sondern weil sie mussten, um auch systemübergreifend mit ihren Teams und Kunden kommunizieren zu können. Sehen Sie mittlerweile, dass sich die Hersteller mehr öffnen, um systemübergreifende Kompatibilität zu ermöglichen?
Damberger: Einige Hersteller versuchen es aktuell, beispielsweise Microsoft und Cisco. Aber die fehlende Kompatibilität ist nach wie vor ganz klar ein Problem. Die Hersteller müssen hier eindeutig mehr tun.
funkschau: Wäre ein einheitlicher Standard also wünschenswert?
Damberger: Ein Standard wäre natürlich das Beste. Aber ich glaube nicht, dass das so schnell passieren wird.
funkschau: Gibt es weitere technische Herausforderungen, auf die Sie bei der Integration von Videokommunikationssystemen stoßen?
Damberger: Die Interoperabilität ist sicher die eine Sache, das ist das größte Problem. Aber dass wie noch vor zehn Jahren die Systeme teils einfach nicht laufen wollten, das gibt es heute nicht mehr. Das gehört der Vergangenheit an. Und selbst die verfügbare Bandbreite ist nur noch in den wenigsten Fällen ein Hindernis. Hier hat sich viel getan.
funkschau: Wie steht es um Hürden bei der Einführung der Lösungen in die Unternehmen? Begegnen Sie immer noch etwaigen Befürchtungen in der Belegschaft?
Damberger: Auch das gab es früher häufig, aber mittlerweile überhaupt nicht mehr. Das hat sich gänzlich geändert. Nicht zuletzt, weil die meisten bereits Videokommunikation im privaten Umfeld einsetzen und entsprechende Consumer-Lösungen kennen.
funkschau: Wie hat sich somit auch Ihre Rolle als Dienstleister in den Projekten über die Jahre hinweg geändert?
Damberger: Vor allem ist das technische Know-how der Kunden mit den Jahren sehr stark gestiegen, sie sind vorab bereits hervorragend informiert und damit kommt auch uns eine ganz neue Rolle zu. Wir müssen nicht mehr bei den Basics anfangen, sondern können sehr intensiv über Vor- und Nachteile der verschiedenen Angebote sprechen. Ich nenne unsere Rolle mal Zweitmeinung. Wir ermöglichen einen schnellen Marktüberblick und wägen die verschiedenen Lösungen gegeneinander ab.
funkschau: Sehen Sie sich mittlerweile als IT-Dienstleister und -Berater? Immerhin war Videokommunikation früher vor allem ein AV-Thema.
Damberger: Videokommunikation war früher ein absolutes Spezialthema. Das hat sich aber vor allem mit dem Aufkommen der Unified Communications geändert. Seitdem muss auch die Videokommunikation Teil einer Gesamtlösung sein. Das setzt wiederum ein anderes Know-how voraus und hat unser Angebot stark verändert. Unsere Rolle ist mittlerweile begleitend, weniger technisch.
funkschau: Wie ist abschließend Ihre Prognose für die kommenden Jahre, für die Zeit nach der Pandemie: Wird sich Videokommunikation auch durchsetzen können, wenn sich nicht mehr alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Homeoffice befinden?
Damberger: Wir glauben fest daran, dass sich Videokommunikation als neuer Standard durchsetzt. Wir sehen aktuell bereits unsere Vision der Videokommunikation, die wir seit Beginn an haben, Realität werden. Das freut uns sehr, dass es endlich klappt.