In hoher Geschwindigkeit wurde coronabedingt die Kommunikation per Video etabliert. Welche Erfahrungen haben Ministerien bislang mit Videokonferenzsystemen gemacht? Welche Sicherheitsvorkehrungen werden beim Einsatz getroffen? Beleuchtet wird das gewandelte visuelle Konferieren unter Politikern.
Eine Befragung von Ministerien auf Bundes- und Länderebene zeigt, dass sich visuelles Konferieren aus der Ferne großer Beliebtheit unter Politikern erfreut. Lediglich beim Berliner Senat spielt Videokommunikation derzeit noch eine eher untergeordnete Rolle. Hier sind aus Gründen der Informationssicherheit einige Videotelefonielösungen, insbesondere Messenger-Dienste mit Videotelefonie-Funktion explizit verboten. In anderen Länder kommen hingegen seit der Pandemie vermehrt Videokonferenzlösungen zum Einsatz.
Gemischte Erfahrungen
Typische Anwendungsfälle sind länderübergreifende Abstimmungen in entsprechenden Fachgremien, der behördenübergreifende Austausch zwischen verschiedenen Standorten innerhalb der Länder oder Besprechungen mit den Landesvertretungen im Parlament der EU in Brüssel.
Wegen der räumlichen Trennung der beiden Dienstsitze Berlin und Bonn ist Videokommunikation ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit im Bundesverteidigungsministerium. Mit durchweg positiven Erfahrungen. „Die Videokommunikation hat wesentlich dazu beigetragen, unseren Geschäftsbetrieb effizienter zu gestalten, um die Dienstreisetätigkeit zu verringern und gerade derzeit persönliche Kontakte zu minimieren, aber trotzdem einen geregelten Geschäftsbetrieb aufrecht erhalten zu können“, so ein Sprecher.
Ambivalente Töne sind seitens der sächsischen Staatsregierung zu vernehmen. Nach den Worten der stellvertretenden Regierungssprecherin Lea Mock zeige sich zwar, „dass virtuelle Konferenzen die Teilnehmer zu einer besseren Strukturierung und gezielteren Diskussion anhalten“. Dies helfe derzeit zum Beispiel bei der zügigen Abarbeitung der notwendigen Aktivitäten zur Bewältigung der Corona-Pandemie. Gleichzeitig aber „wird bei intensiver Nutzung virtueller Konferenzen auch deutlich, dass freie Erörterungen oder ein allgemeiner Gedankenaustausch nicht vergleichbar unterstützt werden, wie sie im realen Raum möglich sind“.