Technologisch sind gleichwohl wichtige Weichen in Richtung Industrie-4.0 bereits gestellt. Beispiel Produktintelligenz: Man muss nicht auf cyber-physikalische Systeme warten, um Produkten und Produktkomponenten die notwendige Intelligenz einzuhauchen, die für eine Industrie-4.0-nahe ERP-Integration erforderlich ist. RFID-Transponder beispielsweise, mit denen Teile und Transportbehälter markiert sind, werden in vielen Fertigungsbetrieben schon heute genutzt, um das SAP-System in Echtzeit über den aktuellen Aufenthaltsort auf dem Laufenden zu halten.
Anderswo speichern aktive RFID-Chips alle bis dahin absolvierten Stationen im Fertigungsprozess. Sobald das mit dem Chip markierte Teil oder Zwischenprodukt ein Logistik-Gate passiert, ist sein aktueller Bearbeitungsstand im ERP-System bekannt. Dergleichen ist absolut nicht visionär, sondern längst geübte Praxis, um bei Produkten mit hoher Variantenvielfalt Transparenz über Lagerbestände beziehungsweise den in der Montage befindlichen Teileanteil zu gewinnen.
Das übergeordnete Ziel dahinter: Un-nötige Vorratswirtschaft und damit ein-hergehende Kapitalbindung aufzulösen und parallel dazu flexibler auf spontane Kundenwünsche reagieren zu können. Eben diese Fähigkeit ist auch die Grund-lage für Just-in-Time-Produktionsszenarien, die Großkunden zum Beispiel in der Automobilindustrie von ihren Zulieferern inzwischen schlichtweg verlangen. Der Innovaionsdruck kommt in vielen Branchen von oben und setzt sich dann nach unten entlang der Lieferkette fort.
Vom heutigen RFID-Einsatz ist der Weg nicht mehr weit bis zur Speicherung von zusätzlichen Status- und Rückmeldedaten oder gar kompletter Fertigungspläne auf RFID-Chips. Das werdende Produkt wird damit zur selbstständigen Navigation durch den eigenen Produktionsprozess befähigt. Mithin erweist sich RFID als ein echter Treiber für den Megatrend Indus-trie-4.0.