In der Praxis dürfte es für ein mittelständisches Fertigungsunternehmen schon schwer genug sein, einen IT-Dienstleister zu finden, der auf allen genannten Kompetenzfeldern technologisch auf der Höhe der Zeit ist. Dies trifft zwar auf große Beratungsfirmen, die Konzerne betreuen, in aller Regel zu. Doch sind die im Mittelstand oft nicht wohlgelitten. Ein familiengeführtes Traditionsunternehmen etwa tut sich verständlicherweise schwer mit einer quasi anonymen, streng systematisierten Methodik, die auf Großkonzerne zugeschnitten und dort auch gut und richtig ist. Im Üb-rigen zeigt die Erfahrung, dass die Ergebnisqualität beispielsweise bei der Implementierung des SAP-Fertigungsleitstands in direkter Abhängigkeit zur personellen Kontinuität der Beratung steht.
Das Entscheidende jedoch dürfte sein, dass der IT-Dienstleister nicht von der Technologie – und sei sie auch noch so innovativ – ausgeht, sondern dass er sich auf die Spezifik der Fertigungsprozesse versteht, die damit abgebildet werden sollen. Ein ERP-System ist zweifellos Standard – die komplexen Bezüge zwischen Produktionsprozessen, MES und ERP sind es sicherlich nicht. Da ist die Gefahr groß, dass ein Fertigungsunternehmen in diesem Punkt eher den Dienstleister beraten muss – statt umgekehrt.