Anders sieht es bei der Maschine-zu-Maschine-Kommunikation aus: Hier steckt die Standardisierung noch in den Kinderschuhen. Genauer gesagt geht die Adap-tion von geeigneten Standards wie Industrial-Ethernet sehr schleppend voran. Das hängt mit der besonderen Langlebigkeit von Investitionsgütern in der Fertigungs-industrie zusammen. Vor allem Spezialmaschinen haben lange Abschreibungszeiten, die mitunter in Dekaden gemessen werden. Entsprechend zählebig sind proprie-täre Feldbussysteme, die deren Sensoren und Aktoren kontrollieren.
Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht lautet: Überall da, wo ein Manufacturing-Execution-System (MES) die Fertigung steuert, ist auch ein noch so alter Anlagenpark via Integrationsschnittstellen in die globale Maschinen- und Betriebs-datenerfassung eingebunden. Hier liegen also alle wesentlichen Informationen, die im Industrie-4.0-Szenario zwischen Maschinen ausgetauscht werden sollen, schon vor.
Mehr noch: Ein MES schlägt auch die Brücke zum ERP-System – und erfüllt damit gleich zwei der eingangs genannten Grundbedingungen für Industrie-4.0. Während die Frage, ob auf der Produktebene die kostengünstigere Barcode-Variante eine Alternative zu RFID darstellen könnte, durchaus kontrovers diskutiert wird, herrscht in puncto MES weitgehend Einigkeit: Manufacturing-Execution-Systeme sind der Keim, aus dem Industrie 4.0 gedeiht.