Interessante Start-ups im Fokus

Von der Innovation zur Inspiration

17. November 2016, 16:15 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Von Handyrabatten und mobilen Mobilfunkmasten

Die dabei ins Auge gefassten Lösungen oder auch Projekte touchieren unterschiedlichste Felder des TK-Marktes und bieten bisweilen sehr spannende Möglichkeiten – auch für den Endkunden. So gibt es mehrere Ideen, die für Mobilfunkanbieter den Umgang mit Sprach- und Datenvolumina in ein neues Licht rücken: vom Volumen zum Nulltarif („Freemium“) über den Meta-Anbieter für Mobilfunk („Google Project Fi“) bis hin zum Sharen des eigenen Datenvolumens – wohinter die These steht, dass viele Kunden mehr Datenvolumen bezahlen, als sie eigentlich verbrauchen. Interessant ist auch der Ansatz der Firma Unlockd, welche eine technologische Lösung anbietet, die Werbung direkt auf Smartphones ausspielen kann. Im Gegenzug erhalten die Smartphone-Nutzer einen Rabatt auf ihre monatliche Telefonrechnung. Welche (Umsatz-)Potenziale sich daraus für die TK-Unternehmen ergeben, bleibt abzuwarten. Betrachtet man zum Beispiel das Modell „Freemium“, liegt die Vermutung nahe, dass es im Mobilfunksektor nicht sonderlich aussichtsreich bleiben wird. Allerdings entwickelt der Anbieter FreedomPop bereits in der aktuellen Phase in Kooperation mit Netzbetreibern neue Produkte – wie einen globalen WiFi-Hotspot –, die in die bestehende Infrastruktur integriert werden. Ein Verkauf des Unternehmens an einen großen Mobilfunk-Player ist aber ebenso wahrscheinlich.

Weitere Ideen betreffen den Ausbau des Netzes unter Einsatz von Drohnen oder Ähnlichem. Das Project Loon beispielsweise entspringt der Alphabet (Google)-Forschungsabteilung „X“ und transportiert Internet Access Points mithilfe von überdimensionalen Ballons in der Stratosphäre in unterschiedliche Gebiete weltweit. Vorrangiges Ziel ist die effiziente Anbindung von abgelegenen Regionen an das Internet. Einen ähnlichen Ansatz und Fokus verfolgt Facebook mit seiner Solar-Drohne zur Internet-Distribution (Projekt Aquila). Die Firma Unplugged andererseits hat mit „FlyFi“ ein Drohnen-Netzwerk konzipiert, das mobil die Reichweite seines Edgenets erweitern soll.

Der Gedanke eines „mobilen Mobilfunkmastes“ hat grundsätzlich das Potenzial, den Markt zu verändern. Zum einen werden potenzielle neue Kundensegmente erschlossen – was in einem Verdrängungsmarkt nicht unattraktiv ist – und zum anderen werden Quereinsteiger, wie Facebook oder Google, buchstäblich in neue Sphären katapultiert, indem sie eine Position im Telekommunikationsmarkt erhalten, die bestehende Player zwingt, sich mit ihnen auseinanderzusetzen.

Erfolg oder Niederlage
Dies ist nur ein kleiner Auszug aus der Ideenliste von Iskander Business Partner. Weitere beschriebene Ansätze sind ebenso spannend. Um nur einige wenige Grundgedanken zu nennen: P2P-WiFi-Sharing, Offline-Messaging-App, internationales Roaming mit Virtual SIM oder Virtualisierung der Telekommunikations-Hardware. Der Grat zwischen „Disruptionsanspruch“ und „zum Scheitern verurteilt“ ist dabei ein schmaler – und nicht selten untrennbar damit verbunden, wie hoch die Abhängigkeit bestimmter Lösungen von bestehenden Infrastrukturen und Anbietern ist. In welche Richtung sich welche Angebote wie entwickeln werden, wird allein die Zeit zeigen. Und es bleibt zu hoffen, dass nicht allzu viele von ihnen zum Keimgut für das Unkraut im Buzzword-Dschungel werden.

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