Multi-Cloud

Von der Theorie zur Praxis

21. Juni 2018, 12:53 Uhr | Autoren: Markus Grau und Manfred Felsberg / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

X-as-a-Service von verschiedenen Anbietern

Die Multi-Cloud soll die Dienste verschiedener Anbieter unter ein gemeinsames Dach bringen, also in eine für die Nutzer einheitliche Umgebung. Zu den gängigen Komponenten aus der Public Cloud gehören dabei die typischen „X-as-a-Service“-Angebote für die Nutzung einer Software (SaaS), Infrastruktur (IaaS) oder Plattform (PaaS). Diese werden im Falle der Multi-Cloud parallel von verschiedenen Betreibern bezogen, die das jeweils passende Kostenmodell bieten und die Anforderungen an Bandbreite, Ressourcenverfügbarkeit und Compliance erfüllen.

Unabhängig von der Multi-Cloud gibt es einen generellen Trend zur Wolke. Dieser geht auch darauf zurück, dass in die Jahre gekommene technologische Ansätze im Rechenzentrum den modernen Geschäftsanforderungen mit der Zeit nicht mehr gerecht werden. Ziele wie Flexibilität oder der wachsende Bedarf für die schnelle Verarbeitung immer größerer Datenmengen erfordern neue, leistungsfähigere Technologien für die Speicherinfrastruktur und das Datenmanagement. Unternehmen sehen sich heute konfrontiert mit Anforderungen wie Agilität, schnellerer Time-to-Market sowie engeren Marktsituationen und dadurch verschärftem Wettbewerb. Daher fordern sie neue Nutzungsmodelle für die IT, die immer mehr zum zentralen Bestandteil des Unternehmens wird. Wurde früher die Effizienz der internen IT noch durch partielles Outsourcing oder Outtasking optimiert, geht der Trend jetzt eher zur Cloud-Nutzung in verschiedenen Formen. Dabei werden mitunter auch ganze Rechenzentren zu einem Cloud-Provider verschoben. Ebenso lassen sich je nach Bedarf CPU-Leistung, Speicherkapazität und Hypervisoren als Dienst (IaaS) genutzt oder gleich Komplettpakete als SaaS buchten.

Ziel dabei ist einerseits, die IT flexibler zu gestalten, um Prozesse schneller abzubilden oder sogar komplett zu automatisieren. Andererseits geht es um Kosteneinsparungen. Diese sind aber mit der
öffentlichen Cloud nicht ohne weiteres zu erreichen, da eine ausschließliche Nutzung von Public-Cloud-Diensten nachweislich teurer ist als der eigene Betrieb eines Rechenzentrums. Daher bevorzugen immer mehr Unternehmen eine Auswahl einzelner Cloud-Services von mehreren Betreibern, die ein unterschiedliches Serviceportfolio und unterschiedliche Kostenstrukturen anbieten. Ein Thema ist dabei allerdings, dass Daten, die in der Cloud liegen, beim Cloud-Provider „gefangen“ sind und die Unternehmen die Hoheit über ihre Daten verlieren. Eine akzeptable Cloud-Out-Strategie für die Daten ist derzeit nicht vorgesehen.

Das ist ein Ansatzpunkt von Plattform-Lösungen für Cloud Data Management – sie sollten verschiedene Optionen für die Cloud-Nutzung anbieten. So kann die Public Cloud, egal ob AWS, Azure oder Google GCP, für die kostengünstige Langzeitarchivierung genutzt werden. Zudem gibt es Lösungen, mit denen sich das Langzeitarchiv auch instanziieren lässt, das heißt, dass mit den Daten im Archiv eine virtuelle Maschine neu aufgesetzt und gestartet werden kann, wenn es beispielsweise in der Primärumgebung zu einem Ausfall kommt. Die Multi-Cloud-Nutzung könnte dadurch unterstützt werden, indem Workloads vor Ort oder in einer Cloud gesichert und in eine andere Cloud oder zurück zum Rechenzentrum verschoben werden können. Mittels offener APIs und der Integration in Automatisierung- und Orchestrierungstools wie Chef, Puppet, Ansible, SaltStack, ServiceNow, vRealize et cetera können Unternehmen die Daten in den unterschiedlichen Umgebungen testen, verwalten und schnell wiederherstellen (Instant Recovery). Dies erfolgt durch die interne IT oder noch besser über Self-Service-Portale.

Lösungen für neue Herausforderungen
Die Grenzen zwischen Cloud-Nutzung und Rechenzentrumsbetrieb vor Ort (On Premise) sind heute fließend. Dadurch steigen die Anforderungen an die Datenspeicherung und das Datenmanagement. Der Trend zur Multi-Cloud macht die Sache noch komplexer. Durch moderne Speichertechnologie im eigenen Rechenzentrum und effiziente Cloud-Integration kann jedoch jedes Unternehmen seine optimale Cloud-Strategie erfolgreich umsetzen.

Markus Grau ist Principal Systems Engineer bei Pure Storage
Manfred Felsberg ist Regional Sales Manager bei Rubrik

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