Arbeitszeit- und Arbeitsortplanung

Wie die Corona-Krise (disruptiv) Chancen offenlegt

9. Oktober 2020, 13:25 Uhr | Autor: Florian Schümann / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Von Homeoffice-Quoten und anderen Parametern

Schritt 2: Verteilung der Belegschaft auf Homeoffices und Geschäftsräume

Die neuen, flächendeckenden Homeoffice-Erfahrungen im Frühjahr 2020 liefern die wertvolle Erkenntnis, dass hier ein Schatz verborgen ist, der von Unternehmen nur noch gehoben werden muss. Viele Unternehmen berichten von reduzierten Krankheitsquoten und messbar höherer Produktivität speziell in Service-Center-Strukturen. Die Neuinterpretation von Unternehmensgrenzen in Verbindung mit der Neudefinition von Privaträumen als Arbeitsfläche kann zu einer Optimierung der physischen Arbeitsbedingungen („My home is my castle“) mit der Folge von individuellen Entfaltungsmöglichkeiten und Produktivitätssteigerungen führen.

Im zweiten Schritt geht es um die optimale Verteilung der Personalressourcen auf Homeoffices und Geschäftsräume. Dieser Schritt ist kompliziert, da hier gleich mehrere Parameter mit hineinspielen. Welche Tätigkeiten in das Homeoffice verlagert werden können, hängt zum Beispiel von den technischen Voraussetzungen, gesetzlichen Vorgaben oder auch von individuellen Qualifikationen (Skillset) ab. Ein weiterer, wichtiger Parameter ist die Homeoffice-Quote, also der Anteil der wöchentlichen und täglichen Arbeitszeit im Homeoffice in Relation zur gesamten Arbeitszeit.

Ergebnis: Ideale Aufteilung der Belegschaft auf Homeoffices und Geschäftsräume

Schritt 3: Raum- und Arbeitsplatzplanung innerhalb der Geschäftsräume

Auch die Raum- und Arbeitsplatzplanung unterliegt postpandemischen Einflussfaktoren. Wegen der durch die Verlagerung von Ressourcen in die Home-Offices reduzierten Belegungsdichte von Arbeitsbereichen und gemeinsam genutzten Einrichtungen (Kantinen, Aufzüge, Treppenhäuser) können die SARS-CoV-2-Arbeitsschutzstandards  des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) prinzipiell einfacher eingehalten werden, auch wenn allein die Berücksichtigung von 1,5 Meter-Mindestabständen im Kontext der Personaleinsatzplanung nicht trivial ist.

Weitere planerische Herausforderungen ergeben sich zum Beispiel mit Blick auf die Frage, wie Personal quasi disjunktiv unter Berücksichtigung der architektonischen Gegebenheiten so geplant werden kann, dass das Unternehmen bei punktuellen Infektionsereignissen und daraus resultierenden Quarantänemaßnahmen handlungsfähig bleibt, wenn beispielsweise einzelne Mitarbeiter oder Teams unvermittelt in die häusliche Quarantäne geschickt werden müssen. Analog umgekehrt ist zu reagieren, wenn Quarantäne-Maßnahmen auslaufen und die Mitarbeiter zurück in die Büroflächen drängen. Personaleinsatzplanung muss plötzlich nicht mehr nur flexibel mit Arbeitszeiten, sondern auch mit Arbeitsorten umgehen können.

Ergebnis: Effiziente und risikominimierte Arbeitsplatzplanung innerhalb der Geschäftsräume

Personaleinsatzplanung der Zukunft

Wenn bisher eine bestmögliche Deckung des Personalbedarfs sowie eine Maximierung der Arbeitszeitwunscherfüllung die tragenden Säulen der Personaleinsatzplanung waren, wird künftig als dritte Säule die Raumplanungskomponente hinzukommen, weil die Themen Arbeitsschutz und Fürsorgepflichten in Unternehmen durch Corona eine ganz neue Dimension erhalten haben.

Wer dies alles meistert, profitiert gleich doppelt: Erstens kann eine gute Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatzeit kombiniert mit flexibler Raumplanung von Unternehmen per se dazu genutzt werden, sich gegenüber ihren Beschäftigten insbesondere in turbulenten Zeiten - als verantwortungsvoller und verlässlicher Partner und damit attraktiver Arbeitgeber gerieren und zweitens können durch eine intelligentere Nutzung der Raumkapazitäten sowohl die Effizienz gesteigert als auch bisher unbekannte Risiken minimiert werden.

Vertiefendes Wissen zur Personalplanung

Im Whitepaper “Personalplanung für alle Fälle. Arbeitszeit und Arbeitsort flexibel planen” erklärt der Autor die Hintergründe einer pandemieoptimierten Personalplanung in der Praxis. Das Whitepaper ist gegen Registrierung zum Download erhältlich unter: www.intercept.de/flexibel-planen

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. Wie die Corona-Krise (disruptiv) Chancen offenlegt
  2. Von Homeoffice-Quoten und anderen Parametern

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Mobile Device Management

Weitere Artikel zu Digital Workplace

Weitere Artikel zu Mobile Security

Matchmaker+