Damit Automatisierungsmethoden einen entlastenden und damit auch wirtschaftlichen Beitrag leisten können, benötigen sie die Fähigkeit flexibel und intelligent zu agieren – denn eine so innovationsgetriebene Branche wie die IT wird die Lösung immer wieder vor neue Situationen stellen, die sich in einem standardisierten Rahmen ohne größeren Aufwand nicht lösen lassen. Eine wissensbasierte Automatisierungsplattform fokussiert sich daher auf die korrekte Anwendung von Know-how, anstatt sich auf fixierte Abläufe zu konzentrieren. Die Lösung arbeitet wie ein richtiger Kollege, allerdings mit dem Unterschied, dass sie permanent im Einsatz ist und auf jedes Problem unmittelbar reagiert.
Wie ein menschlicher Mitarbeiter benötigt die intelligente Automatisierungssoftware auch eine Ausbildung, in der sie das notwendige Wissen für die Verwaltung des IT-Betriebs erhält. Dabei übergeben die Experten in der IT-Abteilung ihr Wissen in modularen Bausteinen – so genannten Wissensbausteinen – an die Maschine, nachdem sie diese Aufgabe das erste Mal manuell erledigt haben. So lernt die Lösung von den Experten und wendet dieses Wissen, je nach Bedarf und Situation, dynamisch an. Sie nutzt, wie ein menschlicher Kollege, im Problemfall die vorhandenen Wissensbausteine und kombiniert sie individuell, Schritt für Schritt. Damit kann sie flexibel, rund um die Uhr, spontan auf ungeplante Ereignisse reagieren oder bisher unbekannte Aufgaben lösen.
Findet sich keine Lösung, fragt die Automatisierungsplattform gezielt nach neuem Expertenwissen, indem sie den Vorgang dokumentiert und an einen menschlichen Kollegen weiterleitet. Damit ist die wissensbasierte Lösung erfahrungsgemäß in der Lage, mehr als 87 Prozent aller Automatisierungsaufgaben zu bearbeiten – selbst bei Individualapplikationen. Zusätzlich arbeiten intelligente Lösungen weitaus schlanker und damit effizienter als standardisierte Methoden. So zeigt sich, dass bei einer klassischen Automatisierungslösung für zirka 2.000.000 Tickets über 75.000 verschiedene, regelmäßig zu wartende, Runbooks/Skripte benötigt würden, eine intelligente Automatisierungsplattform für die gleiche Anzahl an Tickets jedoch nur 436 Wissensbausteine benötigt.
Zu den operativen Vorteilen von Automatisierung kommen bei wissensbasierten Automatisierungsplattformen noch eine Reihe strategischer Vorteile – allen voran die Zentralisierung von Expertenwissen. Durch die Ansammlung und Dokumenta-tion des Know-hows bleiben sämtliche Informationen zu jeder Zeit in der Hand der jeweiligen Unternehmen, auch wenn die Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. Die Abhängigkeit von einzelnen Mitarbeitern und Providern sinkt damit enorm und das wertvolle Wissen bleibt in den entsprechenden Abteilungen erhalten. Außerdem leistet die kontinuierliche Dokumentation sämtlicher Vorgänge und der verwendeten Wissensbausteine einen erheblichen Beitrag zur Compliance, macht die Prozesse stets nachvollziehbar und zeigt, in welchem Kontext das Wissen genutzt wird.
Fazit
Das eindeutige Ziel der Automatisierung von IT-Prozessen ist die Entlastung der eigenen Experten und diese mit strategisch relevanten Aufgaben zu versorgen, die einen wirklichen Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen. Im gleichen Zug senkt die Automatisierung auch die Kosten für den IT-Betrieb, trägt zur Qualitätssteigerung bei und leistet einen wichtigen Beitrag zur Compliance. Wissensbasierte Automation handelt dabei wie ein virtueller Kollege, der das Administratoren-Team rund um die Uhr ergänzt.
Im Vorfeld müssen sich Verantwortliche aber auch fragen, was sie in ihrem Unternehmen überhaupt automatisieren möchten und müssen. Soll zum Beispiel nur das Betriebssystem verwaltet werden, kann die Einführung einer skriptbasierten Lösung ausreichen.
Alles, was darüber hinaus geht – sei es eine Individualapplikation oder eben eine heterogene, individualisierte IT-Umgebung – muss von einer Lösungen verwaltet werden, die über die benötigten Skills und das richtige Wissen verfügt beziehungsweise dieses auch in Zukunft dynamisch anwenden kann. Nur so lässt sich der IT-Betrieb flexibel und unabhängig aufstellen, um die notwendigen Ressourcen für einen disruptiven Wandel zu generieren.