Da jedes Unternehmen über eine einzigartige IT-Infrastruktur verfügt, gibt es kein pauschales Erfolgsrezept für Migrationsprojekte. Aufwand und Komplexität der Migration hängen maßgeblich von den Einsatzgebieten der jeweiligen Server ab. Ein Beispiel: Während bei File-Servern der Umstieg relativ unkompliziert 1:1 funktioniert, ist dies bei Domain-Controllern nicht möglich. Sie bilden das Herzstück einer Domäne. Neue Serverversionen mit erweiterten Features schalten hier unter Umständen alte Mechanismen aus. Daher ist eine umfangreiche Analyse der Anmeldeskripte, vorhandenen Gruppenrichtlinien und Authentifizierungsmethoden immer notwendig.
Ein erfolgreich durchgeführtes Migrationsprojekt gliedert sich in vier Phasen: Planung, Projektmanagement, technische Umsetzung und Nachbearbeitung. Zwar gestalten sich diese vier Teilprojekte für jedes Unternehmen unterschiedlich, dennoch gibt es einige Aspekte, die in jedem Fall zu beachten sind. Für eine möglichst einfache Migration des Betriebssystems empfehlen sich Windows Server 2012 und 2012 R2 (Release 2). Wer nicht über die notwendigen Ressourcen oder das Know-how für die Migration verfügt, greift auf spezialisierte Dienstleister zurück. In der Regel gilt: Keiner kennt die IT-Infrastruktur so gut wie die eigene IT-Abteilung. Daher arbeiten interne IT und externe Experten im Idealfall Hand in Hand zusammen.
Infrastruktur nachrüsten
Der Umstieg auf die 2012er Server-Versionen benötigt meist neue Hardware und aktualisierte Treiberversionen. Unternehmen sollten hier von einem erhöhten Ressourcen-Bedarf ausgehen. Bisher funktionierten die WS-2003-Server beispielsweise mit ein bis zwei CPUs mit bis zu vier Gigabit RAM. Für WS 2012 und 2012 R2 sind im Regelfall zwei CPUs und acht Gigabit RAM notwendig, um eine leistungsstarke Bereitstellung zu gewährleisten. Mehr Hardware Power benötigt insbesondere die eigentliche Migrationsphase, da für einen bestimmten Zeitraum geschäftskritische Services auf beiden Server-Versionen laufen sollten. Der Parallelbetrieb ermöglicht ein Aufrechterhalten der normalen Geschäftsprozesse und vermeidet längere Ausfallzeiten. Wer hier nicht über zusätzliche Ressourcen verfügt, sollte einige Dienste temporär in die Cloud auslagern.