Mehr als nur Handyhüllen und Kopfhörer

Zubehör-Markt wächst mit Wearables über sich hinaus

12. Oktober 2015, 15:43 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Die Wearables kommen

»Sie kennen sicherlich das Gefühl, ein ferngesteuertes Auto zu verschenken, ohne an Batterien gedacht zu haben.« Sascha Böhmer, Sales Director Central Europe bei Sandisk
»Sie kennen sicherlich das Gefühl, ein ferngesteuertes Auto zu verschenken, ohne an Batterien gedacht zu haben.« Sascha Böhmer, Sales Director Central Europe bei Sandisk

Einen weiteren interessanten Ansatz für den Handel stellen aktuell Smartwatches und allgemein Wearable-Devices dar. So erwartet beispielsweise IDC im Jahr 2015 ein Wachstum des Gesamtmarktes der tragbaren Technik von mehr als 173 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Natürlich müssen diese beeindruckenden Zahlen in Relation zu der im Vergleich zu anderen Produktgruppen relativ kleinen Basis betrachtet werden. Nichtsdestotrotz lässt sich schon jetzt die Bedeutung erkennen, die in den kleinen Geräten steckt. Und diesen Schub kann der Handel auch gut gebrauchen. So gewinnbringend anderes Zubehör aktuell sein mag, sprechen die Prognosen doch gegen einen konstanten Trend. Verschiedene Analysten gehen beispielsweise bei Computer-Peripherie wie Mäusen oder Tastaturen von einem jährlichen Rückgang des Marktvolumens von zwei bis drei Prozent aus. Sicherlich ist das vorerst für Industrie und Channel verkraftbar, langfristig macht sich der stetige Wandel des Nutzungsverhaltens hin zu mobileren Lösungen aber auch im eigenen Umsatz bemerkbar.

Mit den Wearables entsteht eine neue Produktgruppe, die durchaus das Potenzial hat, diesen Rückgang auszugleichen – auch wenn der Bereich noch ganz am Anfang steht. »Es ist festzuhalten, dass es sich bei dem Wearables-Markt um einen sehr jungen Markt handelt, der sehr dynamisch und extrem volatil ist«, erklärt Mathias Paul, Manager Sales bei Garmin. Daher sei es nicht leicht, Vorhersagen in diesem Bereich zu treffen und Einschätzungen abzugeben. »Dennoch sind wir der Meinung, dass in dem Markt ein extrem hohes Potenzial existiert.« Bei dieser Prognose beruft sich Paul unter anderem auf eine aktuelle Studie der GfK, die wie IDC von einer dreistelligen Wachstumsrate ausgeht. Bei Garmin soll das Bild sogar noch deutlicher ausfallen, da der Her-steller über Marktniveau wächst. Allerdings müssen Wearables derzeit noch sehr differenziert betrachtet werden. Haben Fitness-Tracker schon einen sehr guten Stand im Handel, steht der flächendeckende Durchbruch der deutlich teureren Smart Devices noch aus. »Wir sehen erfolgsversprechende Zahlen im Bereich der Fitness-Tracker. Die Smartwatches bekommen wir gerade rein, da sind wir sehr gespannt, wie sie von den Kunden angenommen werden«, bestätigt Kluske von Mobilcom-Debitel. Noch warten viele Kunden ab, bis sich das Alleinstellungsmerkmal der Smart Devices deutlicher herauskristallisiert hat und der Nutzen klarer ersichtlich wird. »Der Fantasie sind so gut wie keine Grenzen gesetzt«, sagt Mathias Paul. »Wir denken allerdings, dass keiner der Hersteller bislang ein solides Erfolgskonzept hat. Niemand kann heutzutage sagen, wie eine erfolgreiche Smartwatch auszusehen hat.« Sie aber nur mit einem Smartphone gleichzusetzen, wäre aus Sicht des Garmin-Teams falsch. Am wichtigsten soll es daher für Hersteller sein, sich klar zu positionieren und dabei der Marke treu zu bleiben. Werfe man hingegen einen Blick auf den derzeitigen Markt, seien für die Mehrheit der Käufer noch immer Fitnessfunktionen der Kaufgrund für Wearables, so der Vertriebs-Manager.

Dabei sind die potenziellen Einsatzszenarien enorm weitreichend. Die Nutzung der smarten Uhren als kleineres Äquivalent oder als Zubehör für das Smartphone stellt erst den Grundstein dar. Die Produktkategorie der Wearables erstreckt sich von tragbaren Sensoren bis hin zu potenten Datenbrillen. Besonders im Business-Umfeld eröffnet sich hier langsam aber sicher ein gewaltiger Markt. Im Consumer-Umfeld reicht der Funktionsumfang beispielsweise schon bis hin zur Fernsteuerung des Eigenheims.


  1. Zubehör-Markt wächst mit Wearables über sich hinaus
  2. Zubehör im Wandel
  3. Die Wearables kommen
  4. »Trial-and-Error-Prinzip«

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