Mit dem Qx-DX6-System stellt Actidata eine Linux-basierende NAS-Backup-Lösung für kleinere Unternehmen bereit. Das integrierte DX6-Wechselplattenlaufwerk ermöglicht eine zusätzliche Offsite-Aufbewahrung der Datensicherungen.
Der Datensicherungsspezialist Actidata bietet NAS-Backup-Systeme mit integriertem DX6-Wechselplattensystem an, um eine zweite Kopie der Backup-Daten offline an einem anderen Ort aufzubewahren. Unternehmen können mit dieser Backup-Lösung die goldene 3-2-1-Regel für Datensicherungen auf einfache Weise umsetzen.
Die Regel besagt bekanntermaßen, dass von Geschäftsdaten zusätzlich zu den aktiv genutzten primären Dateien immer mindestens zwei weitere Sicherungsversionen existieren sollten, von denen eine an einem anderen Ort offline aufbewahrt werden sollte. Die Backup-to-Disk-to-DX6-Systeme von Actidata ermöglichen genau dies und bieten damit auch kleineren Unternehmen eine zuverlässige Datensicherung, die Geschäftsdaten durch eine zusätzliche Backup-Kopie auf offline an einem anderen Ort gelagerte DX6-Medien vor Ransomware-Angriffen schützt.
Beim Qx-DX6-System handelt es sich um ein Desktop-Modell für kleinere Umgebungen, das sich zum Beispiel auf oder unter dem Schreibtisch aufstellen lässt. Die Festplatten und Lüfter sind relativ leise, sodass ein Betrieb in Büroumgebungen möglich ist. Mit dem Modell Q-DX6 ist auch eine Windows-Variante erhältlich. connect professional testete die auf Debian Linux basierende Qx-DX6-Version, die kostengünstiger ist, weil keine Windows-OS-Lizenz nötig ist. Unter der Modellbezeichnung RM bietet Actidata die Backup-Appliances zudem als Rack-Version mit zwei Höheneinheiten an.
Inbetriebnahme und Konfiguration
Den NAS-Backupspeicher stellt das Qx-DX6-System über fünf von außen zugängliche Hot-Plug-fähige 3,5-Zoll-Platteneinschübe bereit. Das Gerät lässt sich mit oder ohne Disk-Laufwerke bestellen. Es ist darauf zu achten, dass Actidata nur Enterprise-HDDs unterstützt, die eine lange Haltbarkeit auch bei häufigen Schreibvorgängen bieten. Das Testgerät war mit fünf 8-TByte-HDDs bestückt und wurde mit zwei DX6-Wechselplatten geliefert, die ebenfalls eine Kapazität von 8 TByte aufwiesen. Die maximal von Actidata unterstützte HDD-Größe liegt derzeit bei 20 TByte. Die Platteneinschübe sind stabil gebaut und lassen sich ohne Hakeln Einschieben und Entfernen.
Für die Netzwerkanbindung stehen zwei 10-GBit/s-Ports (SFP Kupfer) und zwei 1-GBit/s-RJ45-Ports zur Verfügung. Standardmäßig weist das System beim ersten Hochfahren allen angeschlossenen Netzwerkkarten automatisch per DHCP eine IP-Adresse zu. Wir verbanden das Testgerät über einen 1-GBit/s-Port mit dem LAN-Switch des Testnetzes. Auf unserem DHCP-Server konnten wir sehen, welche IP-Adresse das Qx-DX6-Gerät erhalten hatte. Wir öffneten einen Webbrowser und meldeten uns an der Management-Konsole an. Die grafische Verwaltungsoberfläche enthält alle für den NAS-Backup-Betrieb erforderlichen Konfigurationsmenüs.
Wir wählten zunächst das Menü Netzwerk und wiesen der Netzwerkkarte eine feste IP-Adresse zu. Das System unterstützt auch ein Bonding von mehreren Netzwerkkarten, um eine redundante Netzanbindung einzurichten. Ein spezieller Netzwerk-Port ermöglicht zudem den Out-of-Band-Zugriff auf die IPMI-Konsole des Motherboards.
RAID, Volume und Shares einrichten
Um das NAS-System als Backup-Ziel vorzubereiten, legt der Systemverwalter zunächst mit den vorhandenen Daten-HDDs ein RAID-Volume an. Actidata unterstützt die RAID-Level 0, 1, 5, 10, 50, 6, und 60. Für den Test konfigurierten wir ein RAID-6-Array mit allen fünf Festplatten, das eine nutzbare Speicherkapazität von 24 TByte zur Verfügung stellte. Die Initialisierung des RAID-Arrays erfolgt automatisch im Hintergrund, sodass sich der Speicher sofort nutzen lässt. RAID-6 verkraftet den Ausfall von bis zu zwei Festplatten, ohne dass Daten verloren gehen. Das System unterstützt auch Hot-Spare-Disks, sodass sich beispielsweise ein RAID-5 aus vier Platten und einer zusätzlichen Hot-Spare-Disk einrichten lässt, die bei einem Ausfall automatisch einspringt und den Rebuild des RAID-5-Verbunds durchführt.
Im zweiten Schritt erstellt der Administrator ein logisches Volume in der gewünschten Größe. Wir legten für die Tests ein Volume mit 2 TByte an. Die Erstellung dauerte wenige Sekunden, dann wurde das neue Volume in der Webkonsole angezeigt. Als letzter Schritt wird die Netzwerkfreigabe für den Zugriff auf den NAS-Backup-Speicher angelegt.
Prinzipiell wäre es möglich, auf dem Qx-DX6-System auch SMB-Netzfreigaben für die Nutzung des NAS-Systems als File-Server anzulegen. Allerdings sollten Backup-Daten nicht auf demselben physischen Gerät gespeichert werden, auf dem die Primärdaten liegen.
Die Webkonsole enthält ein Menü für die Benutzerverwaltung, um die Zugriffe auf die Backup-Freigaben zu kontrollieren. Standardmäßig verwendet das System öffentliche Freigaben. Um den Zugriff einzuschränken, legten wir eine neue Gruppe Backup-Admin und ein neues Benutzerkonto Backup-User an, das wir zu dieser Gruppe hinzufügten. Im Berechtigungsmenü für das von uns erstellte Backup-Share änderten wir die Zugriffsrechte so, dass nur noch der Backup-User auf diese Freigabe lesend und schreibend zugreifen durfte.