Für den ersten Backup-Test verwendeten wir einen Windows-Server, auf dem wir das Feature Windows-Server-Backup aktivierten. Wir legten einen täglichen Backup-Job an, der den kompletten Server auf das Backup-Share des Qx-DX6-Systems sicherte. Das Backup wurde erfolgreich ausgeführt und übertrug rund 16 GByte Sicherungsdaten auf das NAS-Share.
Die weiteren Tests führten wir mit mehreren Windows- und Linux-VMs unserer VMware-vSphere8-Plattform durch. Als Backup-Software setzten wir Veeam Backup and Replication ein. Nachdem wir das Tool auf einem Windows-2022-Server installiert hatten, fügten wir in der Veeam-Konsole das NAS-Backup-Share als neues Repository hinzu und gaben für die Authentifizierung den von uns für den Share-Zugriff angelegten Benutzer Backupuser an. Die Verbindung zum VMware-vCenter-Server hatten wir zuvor bereits konfiguriert, sodass wir nun in der Veeam-Konsole neue Backup-Jobs für zwei W2022-VMs und eine Ubuntu-VM erstellen konnten, um die Systeme alle acht Stunden zu sichern. Alle Backup-Jobs wurden erfolgreich ausgeführt, sodass die fortlaufende Sicherung der VMs damit eingerichtet war.
Backup-Daten auf DX6-Medien kopieren
Als letzten Schritt für die Umsetzung der 3-2-1-Regel konfigurierten wir eine regelmäßige Übertragung der von Veeam erzeugten Backup-Daten auf das DX6-Wechselmedium. Eine Offsite-Lagerung der Backup-Daten bietet einen guten Schutz vor Ransomware-Angriffen. Um eine Kopie der auf dem NAS-Share gespeicherten Backup-Daten zu erstellen, wählt der Administrator unter dem Menüpunkt DX6-Backup die zu sichernden Backup-Pfade aus und legt fest, ob ein Vollbackup oder eine inkrementelle Sicherung durchgeführt wird. Er kann auch das komplette Volume mit allen Shares markieren, womit das Tool alle Backup-Daten vom NAS-Share auf die DX6-Wechselplatte kopiert. Im Zeitplaner gibt er zudem die Wochentage und die Startzeit für das DX6-Backup.
Wir richteten einen neuen DX6-Backup-Job ein, der die zwei Verzeichnisse mit den Windows- und Linux-VM-Backups täglich um 23 Uhr als Voll-Backup auf die Wechselplatte sichern sollte.
Sobald der Job anlief, wurde das DX6-Medium automatisch gemountet und die Backup-Daten wurden vom NAS-Share auf die DX6-Platte kopiert. Die Webkonsole zeigt einen Fortschrittsbalken mit der insgesamt zu sichernden Größe und den bereits geschriebenen GByte an. Im Test dauerte es gut vier Minuten, bis das System die 24 GByte Backup-Daten kopiert hatte. Dies entspricht einer Übertragungsgeschwindigkeit von knapp 100 MByte/s vom RAID-6-Array auf die Wechselfestplatte.
Um die Restore-Funktion der DX6-Sicherungen zu testen, löschten wir vom NAS-Backup-Share die beiden Verzeichnisse mit den VM-Backups. Anschließend erstellten wir in der Webkonsole einen DX6-Restore-Job, wählten hier die zwei zuvor gelöschten Verzeichnisse aus und gaben als Ziel das NAS-Backup-Share an. Das DX6-Tool legt auf dem Ziel immer ein neues Restore-Verzeichnis an, in das es die Daten zurücksichert. Damit Veeam die VM-Backup-Dateien wieder finden konnte, mussten wir nach Abschluss des Restore-Vorganges die zurückgesicherten VM-Backup-Verzeichnisse wieder auf die Root-Ebene des Backup-Shares zurückverschieben, wo sie ursprünglich gelegen hatten. Sobald wir dies gemacht hatten, standen die Backup-Daten in Veeam wieder genauso zur Verfügung wie vor dem Löschen der Verzeichnisse vom NAS-Share.
Die Qx-DX6-Lösung von Actidata unterstützt einen automatischen Versand von E-Mail-Benachrichtigungen und SNMP-Alerts, wenn schwerwiegende Fehler auftreten. Der Administrator kann Alarmnachrichten auch zu GUI-Login-Vorgängen, NTP-Status oder bei einer Auslastung der Speicherkapazität von mehr als 90 Prozent verschicken lassen. Das IPMI-Board kann zudem Alarmmeldungen versenden, wenn die Systemtemperatur und die CPU-Lüfter die voreingestellten Schwellwerte überschreiten. Diese Benachrichtigungsfunktionen sollten auch deshalb aktiviert werden, weil das Logs-Menü der Webkonsole nur wenige Meldungen anzeigt.
Der Listenpreis für das getestete Qx-DX6-System mit fünf 8-TByte-Enterprise-HDDs und DX6-Medienschacht beträgt 3.823 Euro. Ohne Festplatten liegt der Preis bei 2.780 Euro. Hinzu kommen noch die DX6-Medien. Die 4-TByte-Wechselplatte kostet 323 Euro, ein 20-TByte-Medium kommt auf 723 Euro. Im Gesamtpreis enthalten ist eine Gewährleistung von 36 Monaten, die einen Vorabaustauch von defekten Komponenten umfasst.