Sharp/NEC bietet mit dem „Sharp MultiSync ME502“ ein 50 Zoll großes Large Format Display für Konferenzräume und Digital-Signage-Anwendungen an. Dazu setzt der 4K-Bildschirm auf BYOD als Nutzungskonzept und erlaubt über das integrierte Android 13 eine einfache Installation von Apps.
Die Fusion der Displaygeschäfte von Sharp und NEC macht sich mittlerweile auch im gemeinsamen Produktportfolio bemerkbar. Die Large Format Displays der ME-Serie gehören zu den ersten Geräten, die Rahmen des Joint Venture der Sharp- und NEC-Entwicklungsabteilungen entstanden sind. Dazu zählt auch der 50 Zoll große „MultiSync ME502“, der unter dem Brand Sharp läuft. Das auf eine UVP von 989 Euro (ohne Mehrwertsteuer) veranschlagte Business-Display stellt eine 4K/UHD-Auflösung von 3.860 x 2.140 Pixeln dar und ist für einen 18/7-Stunden-Betrieb ausgelegt. Weitere Modelle der ME-Serie sind der „ME432“ (43 Zoll), der „ME552“ (55 Zoll) und der „ME652“ (65 Zoll). Mit Ausnahme des 43-Zoll-Gerätes, das nominell 400 cd/m² erreicht, leuchten die Large Format Displays bis zu 450 cd/m² hell.
Helles VA-Panel
Im Test ist der ME502 noch eine Spur leuchtstärker, denn gemessen haben wir Spitzenwerte um die 500 cd/m². Allerdings reichen in den meisten Konferenzräumen bereits Luminanzen um 450 cd/m² völlig aus, damit Besprechungsteilnehmer die dargestellten Inhalte einwandfrei vom Bildschirm ablesen können. Dabei kommt ihnen der ME502 entgegen, denn er kann seine Displayhelligkeit sensorgesteuert der jeweiligen Lichtsituation anpassen, um einen augenschonenden Betrieb sicherzustellen. In die gleiche Kerbe schlägt der Haze-Filter des VA-Panels, der Lichtreflexionen minimiert. Mit 25 Prozent bietet der Filter einen sehr guten Entspiegelungsgrad, ohne dass dadurch die Farbwahrnehmung negativ beeinflusst wird.
Sharp MultiSync ME502 Testtabelle
Hinsichtlich Bildqualität kann der ME502 vor allem im Conferencing-Bildmodus überzeugen. Dort punktet er mit gut abgestimmten Bildparametern und einer fast ideal getroffenen Farbtemperatur von 6.853 K. Je nach Einsatzzweck und -Ort können andere Bild-Presets aber die bessere Wahl sein, beispielsweise Retail für lebhafte Farben, etwa um Werbebotschaften zu transportieren, oder Highbright mit erhöhter Farbtemperatur und maximaler Leuchtstärke für besonders helle Umgebungen. Insgesamt stehen fünf vordefinierte Bildmodi sowie ein Custom-Bildmodus zur Auswahl, in dem sich alle Bildparameter manuell einstellen lassen. Der ME502 unterstützt HDR und HLG, was aber in erster Linie als HDR-Kompatibilität zu verstehen ist, da „echtes“ HDR mindestens vierstellige Helligkeitswerte voraussetzt.
Temperatursensor als Sicherheitsmechanismus
Mit seinen im Rahmen integrierten Tragegriffen lässt sich der rund 12 Kilogramm schwere ME502 einfach transportieren. Aufstellen kann man ihn wahlweise im Quer- oder Hochformat und ihn dabei um bis zu 30 Grad nach vorne oder hinten neigen. Durch sein robustes Metallgehäuse verkraftet der Monitor selbst gröbere Behandlungen schadlos. Zudem kann die Im Betrieb entstehende Wärme über das Metallchassis effektiv abgeleitet werden. Deshalb besitzt der ME502 keine aktiven Lüfter, sondern setzt stattdessen auf einen Temperatursensor. Der schlägt bei hoher Raumtemperatur Alarm und dimmt dann die Displayhelligkeit, damit der Betrieb trotzdem weitergehen kann. Überschreitet die interne Temperatur einen kritischen Wert, weil das Display beispielsweise über einen langen Zeitraum in der prallen Sonne steht, kann es über den Temperatursensor automatisch ausgeschaltet werden, um Schäden vorzubeugen.
Schneller Zugang zu Meetings
Bring Your Own Device (BYOD) ist das Nutzungsprinzip für den Sharp MultiSync ME502. Verbinden Konferenzteilnehmer ihr Notebook über USB-C oder über einen der insgesamt drei HDMI-Ports mit dem Sharp, holt dieser den Bildschirminhalt des Laptops auf sein großes Display. Dabei wechselt der ME502 automatisch zu einer neu erkannten Quelle und macht es damit im Prinzip überflüssig, zur mitgelieferten Fernbedienung zu greifen. Zudem lässt sich eine Prioritätsreihenfolge für bis zu 3 Signalquellen festlegen und so beispielsweise der USB-C-Port immer den HDMI-Ports vorziehen. Beides sorgt dafür, dass es in Meetings nicht zu unnötigen Unterbrechungen kommt.
Mehr Bedienkomfort gibt es mit dem optionalen Infrarot-Anwesenheitssensor. Damit wechselt der Sharp vom Energiesparmodus in den Normalbetrieb, sobald sich eine Person nähert und ist damit automatisch startklar. Um eine Bedienung durch Unbefugte zu verhindern, können die Funktions- und Menütasten des ME502 deaktiviert werden. Endgeräte wie Smartphones und Tablets lassen sich über das optionale WLAN-Modul in Meetings einbinden. Der ME502 spielt auch Inhalte von USB-Datenträgern oder von seinem internen Speicher ab, der 32 GB groß ist. Davon muss man aber noch den Platzbedarf des vorinstallierten Android-Betriebssystems abziehen.
App-Installation per APK-Datei
Auf dem ME502 läuft ein CTS-kompatibles Android 13, das von einem 4-Kern-SoC auf ARM-Cortex-A55-Basis angetrieben wird. Android-typisch ist die Bedienung intuitiv und die Menüführung sehr übersichtlich. Der Homescreen begrüßt Anwender mit einer App-Auswahl bestehend aus einem Webbrowser, Datei-Explorer, Mediaplayer sowie einem Update-Tool. Auf den Homescreen passen bis zu 6 Applikationen. Installieren lassen sich aber deutlich mehr Apps und letztlich so viele, wie der interne Speicher an Platz hergibt. Android-Updates muss man nicht zwangsläufig über das Update-Tool anstoßen, weil sie der ME502 selbstständig sucht und installiert. Über die herstellereigene Admin-Software Naviset lässt sich der mit einem RJ45-Port ausgestattete und Crestron Connected V2-kompatible ME502 in die Unternehmens-IT einbinden.
Einen eigenen App Store bringt das Android-13-System des ME502 nicht mit, erlaubt es aber, praktisch beliebige Apps per APK-Datei von einem USB-Datenträger zu installieren. Auf diese Weise finden zum Beispiel CMS-Applikationen wie Scala, Smartsign und VisualArt direkt ihren Weg auf das Gerät. Durch das Android-Fundament laufen auch alle gängigen Collaboration-Apps auf dem Cisco-WebEx-kompatiblen ME502.
Laser-Gravur als Option
Collaboration-Hardware wie Soundbars, Mikrofone und Kamerasysteme kann direkt am USB-Hub des ME502 angeschlossen werden. Mit einer Videobar und einem Lautsprechersystem bietet Sharp selbst Collaboration-Hardware für seinen Bildschirm an. Das weitere Zubehör umfasst unter anderem Wandmontage-Systeme, Standfüße sowie Trolleys auf Rollen. Auf Wunsch lässt sich das Display sogar mit einer Lasergravur versehen, womit das Firmenlogo genauso auf den ME502 geschrieben werden kann wie beispielsweise die Hotline-Nummer des IT-Helpdesks.
Auf sein Large Format Display gibt Sharp 3 Jahre Garantie, die sich kostenpflichtig auf bis zu 5 Jahre erweitern lässt. Buchbar sind auch Zusatz-Services für umfassendere Garantieleistungen. Je nach EU-Land und Garantie-Level stehen mit Vor-Ort-Austausch, Pick-up & Return sowie Abgabe im Service-Zentrum drei Service-Arten zur Verfügung.
Fazit
Durch sein helles und gut entspiegeltes VA-Panel ist der Sharp MultiSync ME502 für normal ausgeleuchtete Konferenzräume eine sehr gute Wahl. Mit USB-C und dem optionalem WLAN-Modul lassen sich Meeting-Teilnehmer sehr leicht in Konferenzen holen. Das kombiniert das 50 Zoll große 4K-Display mit einem modernen Betriebssystem auf Basis von Android 13, das die Installation praktisch jeder gängigen CMS- und Collaboration-App erlaubt.