Wichtig ist, dass Unternehmen die Absicherung von Mobilgeräten nicht ihren Mitarbeitern überlassen. Denen fehlen nicht nur die notwendigen Kenntnisse, in der Regel sind sie auch eines der größten Sicherheitsrisiken. Immerhin 45 Prozent der Sicherheitsvorfälle mit Mobilgeräten konnten von den Unternehmen aus der eingangs erwähnten IDC-Studie auf Anwender zurückgeführt werden. Ein Jahr zuvor waren es mit 43 Prozent nahezu ebenso viele, was darauf schließen lässt, dass die Bemühungen der Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter stärker für Security zu sensibilisieren, kaum gefruchtet haben.
Mehr als die Hälfte der Firmen sieht in den eigenen Mitarbeitern ein größeres Risiko als in Cyberkriminellen. »Viele Anwender sehen sich durch die Nutzung mobiler Geräte im Privatleben als Fachmann, fast schon als ITler«, so die Beobachtung von Judith Hoffmann, Lead IT Channel Sales IT & Mobile B2B bei Samsung. »Doch im Unternehmen geht es nicht darum, ein Foto mit dem Smartphone zu machen oder eine Mail zu verschicken, sondern um die Abbildung von Geschäftsprozessen – und diese müssen abgesichert werden.«
Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter regelmäßig trainieren, um sie für Sicherheitsrisiken zu sensibilisieren und ihnen sicherheitsbewusstes Verhalten beizubringen. Hier kann der Channel helfen – auch indem er neben den Trainings weitere Angebote macht, um die Awareness zu steigern. IDC-Consultant Schulte empfiehlt beispielsweise Live-Hackings, selbst erstellte Phishing-Kampagnen, um die Mitarbeiter zu testen, oder auch Auszeichnungen und Preise für besonders vorbildliches Verhalten, um Gefahren greifbar zu machen und Anreize zu schaffen.
Mindestens ebenso wichtig wie Trainings ist, dass die Security-Lösungen den Anwender nicht bei der Nutzung von Mobilgeräten behindern. »Generell steigt und fällt die Akzeptanz von Sicherheitslösungen mit der Usability«, sagt Sophos-Manager Nohr. Wo die Security-Maßnahmen zu restriktiv sind, verzichten Mitarbeiter auf den Einsatz von Smartphones im Unternehmensalltag oder versuchen sie zu umgehen, etwa indem sie private Geräte nutzen, um Firmenmails abzurufen. »Wenn ich anfange, Schatten-IT zu bekämpfen, habe ich schon verloren«, warnt Machat von MobileIron. »Die richtige IT muss einfach und anwenderfreundlich sein.«