CRN: Viele Händler und Distributoren zeichnen momentan eher ein düsteres Bild von der näheren wirtschaftlichen Zukunft: Wie sieht sich Adobe durch all diese Maßnahmen aktuell aufgestellt?
Köhler: Es gibt schon Ängste und Befürchtungen für 2012 – nachvollziehbar und verständlich. Was kommen wird in 2012 kann niemand wirklich beantworten. Griechenland, Spanien, Italien, Portugal, Irland und was auch immer dann noch kommt. Volksabstimmung, Schuldenschnitt. Vieles kann, nichts muss.
Ich bin grundsätzlich optimistisch für 2012 – wir sind sehr gut aufgestellt. Mit den richtigen Benefits geben wir dem Handel die notwendigen Impulse, die durch den Aufbau von Projekten eher mittel- als kurzfristig vorangetrieben werden. Und die sind bei kleineren Stimmungsschwankungen nicht so sehr betroffen wie Personalaufbau oder andere Investitionen. Selbst bei einer Wiederholung von 2008 werden wir gemeinsam besser dastehen und schneller wieder zum Wachstum zurückkehren. Denn jetzt sind wir bei vielen Handelspartnern auf der richtigen Seite der Bilanz – nämlich da, wo der Profit erwirtschaftet und verbucht wird.
CRN: Gibt es noch Potential für weitere Händler?
Köhler: Na klar – Wenn Microsoft in Deutschland 10-mal so viele Partner hat, wie wir in DACH, dann gibt es noch sehr viel Potential. Jeder MS Partner, der bei seinem Kunden auf dem Desktop unterwegs ist, ist ein potentieller Adobe Partner. Jeder Fachhandelspartner, der sich auf Software Asset Management konzentriert, kommt ebenso wenig an uns vorbei, wie ein Partner, der sich um den Vertrieb von Education Produkten kümmert. Jeder Apple Händler kann sich eine tolle Zusatzmarge mit dem Vertrieb unserer Produkte verdienen, denn Applekunden kaufen ihren iMac sicherlich nicht für die Arbeit mit einer Tabellenkalkulation.
Noch habe ich Platz für etwa 150 weitere Certified und Gold Partner. Deshalb werden wir - gemeinsam mit unseren Freunden in der Distribution - alles daran setzen, Adobe schnell an die Betreuungs-Kapazitätsgrenze zu bringen.
CRN: Herr Köhler, vielen Dank für das ausführliche Gespräch.