Die Scanblue Engineering AG ist darauf spezialisiert, 3D-Daten zu erfassen und entwickelt nun Ideen und Anwendungen, um diese virtuell verwenden zu können, und zwar nicht nur für 360-Grad-Filme oder -Bilder. So scannt das Startup nicht nur einfach Objekte dreidimensional, sondern erfasst gleichzeitig auch deren Volumen. Mithilfe von AR-Apps des jungen Unternehmens besteht die Möglichkeit, diese Objekte aus der reinen Betrachtung herauszuheben. »Die Objekte mit den Daten, die durch den Scan erfasst wurden, können beispielsweise detailgetreu in einen virtuellen Raum eingefügt werden. Bei der Planung eines neuen Zimmers kann das für Anwender sehr nützlich sein. Auch Kleidungsstücke können virtuell anprobiert werden und die Passform zusätzlich aus der Ferne oder von hinten begutachtet werden.
Hersteller von komplexen Produkten können aber auch Zusatzinformationen wie Montage- oder Reparaturanleitungen ins Sichtfeld des Bedieners einblenden«, erklärt Ulrich Clemens, Head of Corporate Communications bei Scanblue Engineering. In einigen Monaten soll zudem ein Store- und Window-Planer des Start-ups als App auf den Markt kommen. »Darüber lassen sich dann Räume und Schaufenster eines Shops mit verschiedenen Gegenständen wie Boden, Lampen oder Schaufenster-Puppen bereits am PC virtuell planen. Als VR-Anwendung ist es damit möglich, einen Kunden auch direkt im virtuellen Laden stehen zu lassen und ihn zu begeistern«, führt Clemens aus. Die Accessoires sowie eine Bestellliste mit sämtlichen Kosten werden dabei in der App direkt mitgeliefert. Das Ziel: einen Mehrwert für die Händler schaffen und das klassische Geschäft mit modernen Technologien verbinden. »Unsere Vision ist es, das Internet in die dritte Dimension zu holen. Können wir es irgendwann begehen, können wir damit auch sämtliche Reize wie in der natürlichen Realität abbilden und noch besser ansprechen«, erklärt Clemens.
Wie sich die Technologie aber entwickle und vor allem akzeptiert werde, hänge davon ab, wie schnell die entsprechende Hardware für jedermann erschwinglich werde und die Handhabe mit diesen dann sei. Zu groß und schwer sollten die Geräte nicht sein. Im Bereich VR ist die Technik zwar schon etwas weiterentwickelt, aber auch hier gibt es noch Kinderkrankheiten, die sich mit fortschrittlicherer Technik verbessern lassen. Dazu gehört zum Beispiel die sogenannte »Motion Sickness«. Geht es zum Beispiel in eine Kurve und der Rechner ist nicht schnell genug beim Berechnen der Bilder, kann es passieren, dass einem schlecht wird, da der Körper merkt, dass etwas nicht stimmt. Ebenso stellt auch Lekic von Samsung Grenzen der VR-Techniken fest: »In Zukunft wird VR das stationäre Verkaufsgespräch sicher nicht ablösen. VR ist eine Technologie, die den Verbraucher besonders auf der emotionalen Ebene anspricht und dreidimensionale Marken-, Produkt- und Innovationswelten erlebbar macht. VR wird die reale Interaktion mit dem Kunden nicht zu einem Relikt der Vergangenheit machen, sondern vielmehr das psychische Erlebnis ergänzen und aufwerten.«