Der Stuttgarter ECM-Spezialist ELO Digital Office beispielsweise bedient einige große Unternehmen direkt, die überwiegende Mehrheit der mittelständischen Kunden wird hingegen vom Channel betreut. ELO stützt sich auf acht Distributoren und rund 250 Partner. Neben dem Vertrieb übernehmen die Partner die Implementierung, was ihnen im Vergleich zu den anteiligen Lizenzeinnahmen nochmal rund das Doppelte an Umsatz einbringt.
Für das Einstiegsprodukt ELO Office gibt es neuerdings außerdem einen Webshop. Daneben hat das Unternehmen die Client-Server-Software ELO Professional und die High-end-Edition ELO Enterprise im Portfolio, außerdem eine Cloud-Variante. Von dem Desktop-Produkt DMS Desktop hat ELO auf der DMS Expo die Version 9 vorgestellt, die eng mit Microsofts Büroprogrammen Outlook, Word, Excel und Powerpoint integriert ist. In den Flaggschiff-Produkten ELO Professional und Enterprise ist diese Software bereits enthalten. Mit der Middleware BLP lassen sich ferner ERP-Systeme anbinden.
»Mobilität wird wichtiger«, weiß ELO-Geschäftsführer Karl Heinz Mosbach. Im Business-Bereich dominiere Apples iOS, doch Googles Android werde wichtiger, und auch für Blackberry und Windows Phone gebe es Interesse. ELO unterstützt alle diese Betriebssysteme. »Bring your own device« (BYOD) sei hingegen kaum relevant: Die Probleme der Integration von Geräten, die Mitarbeitern gehören, hätten sich als beträchtlich herausgestellt. »Der Trend geht zu preiswerten, standardisierten Lösungen«, hat Mosbach beobachtet. Deshalb werde auch sein Cloud-Geschäft zunehmen. Noch gebe es freilich gerade im Mittelstand erhebliche Sicherheitsbedenken, sensible Informationen nach draußen zu geben. In Großunternehmen hingegen finde bei ECM die Spielart der Private Cloud als Form des Outsourcings viel Zuspruch.
ELO erzielt gut 50 Prozent des Umsatzes in Deutschland, verkauft aber auch in vielen anderen europäischen Ländern, in Afrika und in arabischen Staaten, in den USA sowie im asiatisch-pazifischen Raum. »Die Internationalisierung braucht Geduld und Zeit«, berichtet Mosbach im Gespräch mit CRN. Die hiesigen ECM-Hersteller sind vorwiegend lokal und national ausgerichtet, doch: »Davon müssen wir wegkommen. Sonst können wir nicht überleben«, mahnt der Insider. ELO erreichte im letzten Geschäftsjahr rund 50 Millionen Euro Umsatz, der jährliche Gewinn liegt zwischen zehn und zwanzig Prozent. Im laufenden Jahr will Mosbach den Umsatz um annähernd zwanzig Prozent steigern.