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Gaming wächst gegen Trends

7. August 2014, 12:47 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Fluch oder Segen?

(Foto: noeemi_fotolia - Fotolia.com)
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Neben dem verstärkten Trend zu Onlinespielen für Gelegenheitsspieler deutet sich damit eine strategische Rolle rückwärts bei den Bezahlmodellen an. Die Nutzer sind zunehmend bereit, für gut gemachte Spiele-Apps wieder einen entsprechenden Betrag zu bezahlen – entgegen der einstigen Befürchtung, die kostenlose App-Schwemme und Free-to-Play-Spiele würden den Markt für bezahlte Gaming-Software ruinieren.

Die Industrie ist sich angesichts dieser Entwicklung allerdings noch nicht einig, ob der verstärkte Trend zum Casual Gaming nun ein eher positiver oder negativer Faktor ist. 20,9 Millionen Deutsche spielen aktuell auf Smartphone und Tablet. Während diese Casual Gamer einerseits hauptsächlich kostenlose Games nutzen und wenig bis keine Extra-Investitionen in Hardware tätigen, besteht dennoch gleichzeitig die Hoffnung, dass durch das Casual Gaming langfristig auch wieder neue Enthusiasten herangezogen werden, die künftig regelmäßig Geld für Spiele in Abo-Modellen und für leistungsfähige Hardware ausgeben. »Insbesondere dank Spielen für Smartphone und Tablet wächst die Zahl der Nutzer digitaler Spiele in Deutschland weiter kräftig. Für immer mehr Menschen sind Spiele-Apps der Einstieg in die Welt der digitalen Spiele«, ist sich etwa der BIU-Geschäftsführer Dr. Maximilian Schenk sicher.

Und auch die Anbieter für Gaming-Hardware sehen in der schnell wachsenden Zahl der Gelegenheitsspieler weniger eine Gefahr für die klassischen Bereiche als vielmehr eine Chance für den kompletten Markt. »Mobile Gaming wird weiterhin den Casual-Bereich abdecken und dort auch in Zukunft noch mehr Menschen für digitale Spiele begeistern« , erklärt René Korte, Gründer und CEO des Peripherie-Herstellers Roccat. »Der PC-Bereich wird davon unberührt bleiben, denn unsere Zielgruppe hat einen völlig anderen Anspruch an das Gaming.« Mobile Gaming sei für die Roccat-Käuferschaft »maximal ein netter Zeitvertreib« und es gebe viel mehr eine umgekehrte Bewegung. Laut Korte bekommt ein Nutzer von mobilen Angeboten irgendwann Lust, ein »richtiges Spiel« auszuprobieren.

Zusätzlich zeichnet sich eine zunehmende Verschmelzung der verschiedenen Plattformen und Märkte ab. PC-, Konsolen- und Mobile-Games sprechen keine separaten Zielgruppen mehr an, sondern bieten im Gegenteil Spielraum für übergreifende Lösungsansätze. »Die Verbreitung von mobilen und stationären Spielekonsolen zusätzlich zum eigenen PC ist gerade unter Jugendlichen enorm und das Smartphone mit den dazugehörigen Spiele-Apps ist längst zum Standard geworden«, erklärt Marco Chillon, General Manager bei Razer. Trotz starker Überschneidungen bleiben aber individuelle Ansprüche der verschiedenen Käuferschaften bestehen. »Es ist für eine erfolgreiche Kundenansprache hier nicht mit einer einfachen Übertragung der gleichen Produktgruppen getan«, so Chillon. »Jeder der Märkte benötigt eine eigene Strategie und genaue Zielgruppenanalyse. Auch die klassischen Vertriebsmuster lassen sich hier nicht ohne weiteres übertragen.«


  1. Gaming wächst gegen Trends
  2. Konsolen kontra PC
  3. Erfolg im Browser und mit Apps
  4. Fluch oder Segen?
  5. Hardware profitiert
  6. Einzelhandel bleibt stark

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