Ploon.it Group

Neues Systemhaus-Universum formiert sich

21. Januar 2025, 16:46 Uhr | Michaela Wurm
COO Jan Schmidt (li.) und Ploon.it-Chef Jan-Michael Lohr führen die Geschäfte der neuen Ploon.it-Gruppe
© PloonIT Group

Mit der Ploon.it Group formiert sich eine neue Systemhausgruppe, die bundesweit Firmen bei der digitalen Transformation unterstützen will. Um das Zentralgestirn des geplanten Universums sollen acht eigenständige Planeten kreisen, die ihr Geschäft mit Hilfe der Gruppe weiterentwickeln.

Systemhaus-Zusammenschlüsse liegen seit einigen Jahren im Trend. Kleinere Anbieter werden geschluckt oder fusionieren mit Mitbewerbern, um besser am Markt bestehen zu können. Manche suchen sich einen Investor, der ihnen hilft durch Zukäufe zu wachsen. Und manchmal kaufen sich auch Finanzinvestoren selbst in den Markt ein und formieren eine neue Systemhausgruppe.

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Das PloonIT-Sonnensystem
Im Ploon.it-Sonnensystem fehlten noch ein paar Planeten
© PloonIT Group

Die Chefs des Hannoveraner Systemhauses List + Lohr haben sich die Münchener Investmentgesellschaft PROM12 zur Hilfe genommen, um gleich ein ganzes Systemhaus-Universum zu schaffen. Denn die im vergangenen Jahr gegründete Ploon.it Group hat ambitionierte Ziele: Sie soll führende IT-Dienstleister in allen wichtigen deutschen Wirtschaftsregionen zu einer überregionalen Gruppe vereinen und die Mitgliedsunternehmen zu regionalen Marktführern für kleine und mittelständische Unternehmenskunden entwickeln. Diese Dienstleister sollen insbesondere darauf ausgerichtet sein, Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation zu begleiten und einen exzellenten regionalen Service zu bieten.

Beide kennen das Business seit vielen Jahren. Ein entscheidender Vorteil, denn COO Jan Schmidt und CEO Jan-Michael Lohr wollen nicht wahllos Systemhäuser sammeln, die gerade auf dem Markt angeboten werden.

Lohr hatte zusammen mit Martin List vor 28 Jahren List + Lohr als klassisches Systemhaus gegründet. 2010 wollte er ins Cloud-Geschäft einsteigen. Weil es dafür aber keinen passenden Partner gab, gründete er mit Schmidt kurzerhand den Hoster Busymouse. Dort war Schmidt hat fast 10 Jahre lang für Marketing und Sales verantwortlich. 2016 wurde Busymouse von Dogado übernommen.

List + Lohr sei mit Cloud-Services aber auch Hosting stetig gewachsen. Die letzten Jahre habe man überlegt, ob es noch sinnvoll sei, in der Region Hannover weiter zu wachsen oder lieber das eigenen Erfolgsmodell auf andere Systemhäuser zu übertragen und bundesweit solche Local Heroes zu finden und aufzubauen. „Viele regionale IT-Dienstleister stoßen bei einem Wachstum ab 20-30 Mitarbeiter und einem Umsatz von 4 bis 5 Millionen Euro auf erste größere Hürden. Häufig werden sie von administrativen Aufgaben überfordert und sehen sich einem hohen Investitionsrisiko für weitere Expansionsschritte gegenübergestellt“, weiß Lohr. Bei List + Lohr habe er gelernt, wie man Wachstumshürden erfolgreich überwinden und die Effizienz im IT-Service Geschäft stark steigern könne. Das Systemhausgeschäft müsse skalierbar sein. „Je weniger kleinteilig, desto besser. So ab 60/70 Mitarbeiter wird vieles einfacher.“

Starke, eigenständige Planeten

Gesucht sind starke, eigenständige Planeten, die gerne auch gleich noch ein paar Monde mitbringen, und sich um das Zentralgestirn Ploon.it – der Name ist eine Zusammensetzung aus planet und moon – gruppieren. Es sollen aber nicht beliebig viele Mitgliedsunternehmen werden. Genau acht dieser local Heroes suchen die Geschäftsführer. Bevorzugt solche, die ähnlich wie List + Lohr vor Jahren Generalisten sind und noch klassisches IT-Infrastruktur- und IT-Services-Geschäft machen.

„Wir suchen solide Systemhäuser mit einem guten Kundenstamm“, erklärt Lohr. Sie müssen auch die Transformation zum Managed Service Provider noch nicht abgeschlossen haben. Denn hier sehen beide die größten Benefits. Sie können die Systemhäuser dann nämlich auf diesem Weg begleiten, den List + Lohr schon erfolgreich durchlaufen hat. „Wir stärken, wo sie gut sind, optimieren, wo noch Nachholbedarf besteht.“ Die Gruppe helfe, deren Geschäft zu skalieren, auch mit neuen Angeboten etwa Managed Workplace. List + Lohr verfügt bereits über eine eigene Cloud Plattform aus einem angemieteten Rechenzentrum, nutzt aber auch Microsofts Cloud-Plattform Azure.

Martin List und Jan-Michael Lohr haben ihr Systemhaus als erstes in die neue Gruppe eingebracht. List + Lohr ist jetzt eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Ploon.it Group, die als starke Gruppenmarke und House of Brands fungiert. Aber fürs daily Business behalten die Planeten ihren Namen und ihre Marke, die ihren Kunden vertraut sind. Die Gruppe stellt Zentralfunktionen wie Sales & Marketing, Personal zur Verfügung.

Einige interessante Beitrittskandidaten haben die Chefs auch schon gesichtet, aber noch sei kein Abschluss in Sicht, betont Lohr: „Wir nehmen nicht alles, was uns vor die Flinte kommt.“

Denn das haben beide aus dem Hosting-Welt gelernt, die einst auch sehr fragmentiert gewesen sei und mehrere Konsolidierungswellen durchlaufen habe. Beide sehen Ähnlichkeiten mit dem heutigen Systemhaus-Markt, der mittlerweile schon die zweite Welle durchlaufe – und in der ersten Welle seien bei weitem nicht alle Übernahmen geglückt.


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