Zweistelliges Umsatzwachstum, noch stärker aber legte der Konzerngewinn auf 65 Millionen Euro zu. Broadliner Also, der kein Broadliner sein will, sieht seine Strategie der letzten zehn Jahre bestätigt. Die Aktie erklimmt ein Allzeithoch.
Nach Bekanntgabe der Halbjahresbilanz schießt die Aktie der Also Holding auf ein Allzeithoch und liegt nur noch knapp unter der Marke von 300 Schweizer Franken. Der operative Gewinn legte um ein Viertel auf 114,6 Millionen Euro zu, der Konzernüberschuss sogar um über 45 Prozent auf 65 Millionen Euro. Am Zielkorridor von 240 bis 255 Millionen Euro (Ebitda) für 2021 hält CEO Möller-Hergt fest. Strategie und Umsetzung in den vergangenen zehn Jahren gingen auf. „Wir haben das Fundament für nachhaltiges, profitables Wachstum in der Zukunft gelegt", bilanziert der Chef.
Harmonisierung des ERP-Systems in 18 europäischen Gesellschaften, BI und CRM sowie Integrationsstärke 22 hinzugekaufter Unternehmen in den Konzern seien „Grundlage für erfolgreiches lokales und regionales Wachstum und Zugewinn technologischer Kompetenz", so Also. Ferner: gestiegene Produktivität durch den Einsatz von AI, mehr Experten, Ausbildung neuer und Qualifizierung vorhandener Mitarbeiter zum Aufbau neuer Geschäftsmodelle stünden im Mittelpunkt von Alsos Geschäftsaktivitäten.
Wachstumstreiber sei das Cloud-Geschäft: Umsatzplus 38,2 Prozent und ein Drittel mehr Kunden. Auch das Transaktionsvolumen im Produktgeschäft zieht nahezu zweistellig an, und zwar um 9,9 Prozent, während die Sparte Solutions vergleichsweise weniger stark zulegt – um 6,9 Prozent. Der Gesamtumsatz zwischen Januar und Juni 2021 zog um 9,7 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro an.
„Sind nicht unserer Wettbewerber"
Seit Möller-Hergt an der Spitze beim Broadliner steht, sind KPIs das Maß aller Dinge bei Also – neuerdings vor allem die so bei anderen börsennotierten Unternehmen nicht explizit im Fokus stehende Kennzahl ROCE (Return on Capital Employed). Think different, der einstige Claim von Apple, manifestiert sich bei Also nicht nur bilanztechnisch, sondern auch in der Rhetorik. Broadliner, gar Distributor, will der Broadliner schon lange nicht mehr sein.
„Sind nicht unserer Wettbewerber", so die Replik von Möller-Hergt, als er von ICT CHANNEL einmal auf die Konkurrenten Ingram Micro und Tech Data angesprochen wurde. Also bezeichnet sich als „Technologie-Provider für die ITK-Industrie" – selbstverständlich „führender in 24 Ländern Europas sowie in insgesamt 90 Ländern weltweit über PaaS-Partner".