Als Macromedia 1997 die erste Version seiner Programmier-Plattform Flash und des zugehörigen Shockwave Flash Players vorstellte, sorgten diese schnell für Begeisterung bei Webdesignern. Sie bekamen damit völlig neue Möglichkeiten in die Hand, um multimediale Inhalte für das Web zu erstellen. Noch im selben Jahr wurde die zweite Version veröffentlicht. In den folgenden Jahren sorgte Flash für reichlich Bewegung, Sound und Farbe bei Seiten und Bannern und wurde so zu einem Grundbaustein des weltweiten Erfolgs des Internets. Und auch das Genre der Browsergames, das heute für Milliardenumsätze sorgt, verdankt Flash seinen Durchbruch. Nicht zuletzt wegen dieses enormen Erfolgs von Flash investierte Adobe 2005 rund 3,5 Milliarden Dollar in die Übernahme von Macromedia.
Allzu lange sollte die Freude daran allerdings nicht anhalten. Vor allem, weil immer häufiger Sicherheitslücken auftauchten und den Entwicklern und Nutzern das Leben schwer machten. Da der Flash Player inzwischen auf nahezu jedem mit dem Internet verbundenem PC zu finden war, ein gefundenes Fressen für Hacker. Auf den ab 2007 aufkommenden Smartphones konnte Flash hingegen nie richtig Fuß fassen. Das lag unter anderem daran, dass iPhone-Erfinder Steve Jobs persönlich verfügt hatte, dass er Flash niemals auf den Geräten sehen wolle. Neben Apple schienen im weiteren Verlauf aber auch Google und sogar Adobe selbst kein übermäßiges Interesse daran zu haben, die Flash-Plattform mobil zu machen. Stattdessen begann die Web-Welt, sich modernere und sicherere Alternativen zu schaffen. Mit den Ende 2014 vom World Wide Web Consortium vorgelegten Spezifikationen für HTML5 wurde die Flash-Technologie überflüssig und somit das schleichende Ende für Flash eingeläutet.
Auch Adobe empfahl Entwicklern schon wenig später erstmals ganz offiziell, Flash nicht mehr zu nutzen und kündigte 2017 das Ende der Entwicklung an. Nach einigen Verzögerungen, die vor allem deshalb notwendig waren, weil Flash noch immer auf zahlreichen Webseiten eingesetzt wurde, ist zum Jahresende 2020 nun aber endgültig Schluss. Schon seit Monaten fordern Adobe und die Hersteller von Browsern und Betriebssystemen die Nutzer mit Nachdruck dazu auf, Flash zu deinstallieren, oder deaktivieren es sogar selbst. Spätestens jetzt sollten diesen Empfehlungen auch die letzten Nutzer folgen.