Cloudblue hebt Channel in die Cloud-Welt

»Wir sind ein Start-up auf den Schultern eines Riesen«

5. August 2021, 8:09 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Rübezahl kann auch grausam

Die Harmonie zwischen dem Riesen, auf dessen Schultern Cloudblue stehe, wie Schröder sagt, ist nicht immer geprägt vom freundlichen Start-up-Förderer. Rübezahl hat auch ein kaltes, grausames Gesicht, wie man es im konzerninternen Wettbewerb beispielsweise um die besten Köpfe bisweilen aufsetzt. War da nicht einmal ein „passionated Cloud-Leader" bei Cloudblue, den Ingram Micro Deutschland bei passender Gelegenheit zum Software-Chef machte? Hier das Volumengeschäft beim Broadliner, dort das boomende Cloud-Zukunftsgeschäft beim vom Konzern geborenen Start-up: Diesen Eindruck will niemand nach außen tragen, und in einer solchen strengen Bipolariät wäre er sicher auch nicht richtig eingeordnet.

Durchgebissen bei Symantec und Serviceware
Schröder, 36 Jahre alt, wird vorerst nicht von der Gravitation des Riesen verschluckt. Er ist ja erst ein paar Monate bei Cloudblue. Und dort traut man ihm sogar zu, Distributoren als Kunden zu gewinnen, die ihren Marktplatz als White-Label-Lösung von Cloudblue bespielen lassen. „Mir werden da keine Steine in den Weg gelegt“. Technologie sei „neutral“, sagt der gebürtige Essener. „Ich würde einen Cloud-Marktplatz für einen Distributor mit der gleichen Energie vorantreiben wie für alle anderen Kunden aus dem Channel“, verspricht der Diplomkaufmann und Wirtschaftsinformatiker.


Keine schlechte Kombination, wenn man für den Aufbau eines Channelvertriebs im Cloud-Business brennt und nicht dauernd von Management-Rochaden gebremst wird. Auch die kennt der Ex-Channel-Chef von Symantec Deutschland. Vier CEOs in fünf Jahren, da ist der Rheinländer froh bei Cloudblue eine „Reinkarnation dessen“ gefunden zu haben, „was ich immer wollte“.

Vorteil für Distributoren, die sich nicht daran stören, dass ihnen die noch als Business-Unit von Ingram Micro agierende Cloudblue einen digitalen Marktplatz aufbaut und sie ohne große eigene Investitionen den Weg ins Cloud-Geschäft finden: Sie brauchen  keine separaten Distributionsverträge mit Herstellern oder ISVs abschließen. „Die Syndizierung über uns macht es möglich“, so Schröder. 120 Cloud-Lösungen stehen ihnen aktuell zur Verfügung. Das Portfolio wächst mit jeder Lösung, die Hersteller MSP-fähig machen.

Beim IT-Managementanbieter Serviceware, Schröders fast fünfjährige Station nach Symantec, hatte er sich im wahrsten Sinne des Wortes durchgebissen und als Direktor für das internationale Partnergeschäft Deals mit so Größen wie KPMG, PWC und EY abgeschlossen. Das sei der bislang „härteste Knochen“ in seiner Channelkarriere gewesen, sagt Schröder.

Deutscher Meister
Den Biss, den er zweifelsohne erst recht bei Cloudblue braucht, hatte er sich früh angeeignet. Zehn Jahre ruderte Schröder auf dem Niveau des Junior-Leistungssports und holte als acht bis 17-Jähriger drei Mal den Titel eines Deutschen Meisters im Rudern. Steuermann war er. Ausdauer und Leidensfähigkeit bringt Manager Schröder also mit. Das passt, wenn der jetzige DACH-Chef von Cloudblue Kunden durch die bisweilen Untiefen eines digitalen Marktplatzes ins Ziel zu lotsen hat. Auch oder gerade, wenn sie im Cloud-Geschäft untrainiert sind.

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