Betrieb und Management heterogener Systemlandschaften binden in Unternehmen mit gewachsenen IT-Strukturen wertvolle Ressourcen, die dringend für die Digitalisierung benötigt werden. Die Lösung: Automatisierung des IT-Betriebes und Mut, Prozesse zu verändern.
IT-Abteilungen sehen sich mit hohen Erwartungshaltungen konfrontiert: Für die Digitalisierung in den Unternehmen sind sie unverzichtbar, nicht nur für die Umsetzung, sondern im besten Fall als Impulsgeber und Sparringspartner für die Geschäftsfelder. Damit verändern sich auch die Anforderungsprofile für die Mitarbeiter: Kenntnisse im agilen Projektmanagement, im Cloud-Computing, Machine Learning, Security- und Lizenzmanagement sind gefragt. Das wiederum erfordert Zeit und Ressourcen für Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter, für Recruiting und die Einarbeitung von Nachwuchskräften.
Gleichzeitig sind aber Sicherheit und Stabilität aller Systeme rund um die Uhr zu gewährleisten – und hier liegen für Unternehmen mit gewachsener IT-Infrastruktur und Prozesslandschaft die Stolpersteine, Stichwort: Legacy. Hardware, Software und Prozesse wurden entsprechend den früheren Bedürfnissen aufgebaut und über die Jahre angepasst und weiterentwickelt. Die Einbindung neuer Softwarelösungen, ob On Premises oder aus der Cloud, erleichtert die Arbeit in einzelnen Bereichen, macht dabei aber die IT-Landschaft noch heterogener. Im Ergebnis verschlingt der Aufwand für IT-Betrieb und Infrastruktur Zeit und Geld in den meist knapp besetzten IT-Abteilungen. Manuelle Konfigurationen, Serviceanfragen, Tickets und Fehlerbehebung – über 45 Prozent des IT-Budgets wurden laut der Capgemini Studie zu IT-Trends 2018 für Betrieb, Wartung und Pflege ausgegeben. Für die Umsetzung von Innovation blieben weniger als 15 Prozent der Budgets. Statt neue Projekte an den Start zu bringen, sind also zu viele Ressourcen gebunden, um althergebrachte IT-Prozesse am Laufen zu halten. Wie lassen sich die für die Digitalisierung dringend benötigten Kräfte der IT freisetzen?
Prozesse optimieren, nicht nur verlagern
Externe Unterstützung, Kooperationen und Outsourcing sind dafür nicht nur Optionen, sondern in den meisten Fällen unabdingbar. Klassisches Offshoring allerdings stößt an Grenzen. Zwar lassen sich durch die Auslagerung von Prozessen in Niedriglohnländer Kosten sparen und auch die eigene IT entlasten. Aber es bleibt eben bei einer Verlagerung, manuelle Prozesse werden dadurch nicht besser. Tatsächliche Verbesserungen und Einsparungen auf Basis von Automatisierung, wie sie Offshoring-Dienstleister teilweise anbieten, werden in der Praxis zu häufig durch zusätzlich abgerufene Leistungen oder nötige Anpassungen wieder “aufgefressen”.
Anders beim Outsourcing an Cloud-Anbieter: Cloud-Computing ermöglicht nicht nur den skalierbaren, kalkulierten Einsatz von Speicher- und Rechenleistung und macht gerade in der Finanzbranche einen auf Lastspitzen angelegten, für den Normalbetrieb aber überdimensionierten “Maschinenpark” an Servern überflüssig. Da in der Cloud auch Standard Maintenance-Prozesse bereits angelegt sind, ergibt sich mit der Nutzung ein echter Produktivitätsgewinn; der Aufwand für das Infrastruktur-Management sinkt. Jüngere Unternehmen und Start-ups, die von Anfang an auf digitale Prozesse und Einbindung externer Cloudservices setzen, sind in dieser Hinsicht klar im Vorteil: Sie profitieren unmittelbar von den Automatisierungen der Cloud-Plattformen, unbelastet vom Management bestehender Systemlandschaften.