Für Unternehmen mit gewachsenen IT-Strukturen aber gilt: Automation ist der Schlüssel zum Management der IT-Infrastruktur. Laut der Studie von Netwrix Research “IT-Trends 2020” zählt für 53 Prozent der befragten IT-Professionals die Automation manueller Aufgaben zu den Fokusthemen – Platz 2 der Top 10 der Global IT Prioritäten nach Data Security (74 Prozent). Zur Automatisierung des IT-Betriebes stehen verschiedene Lösungsansätze zur Wahl, die kombiniert und an die spezifischen Belange des Unternehmens angepasst werden können. Die bereits erwähnten Cloud Management Services auf den Cloud Plattformen der großen Anbieter spielen eine wesentliche Rolle. Hier kommt besonders der Ansatz “Infrastructure as Code” zum Tragen, Programmieren statt Konfigurieren, Aktionen werden direkt im Quellcode hinterlegt. Auch der Einsatz von Self-Services sorgt für Entlastung der IT-Administratoren. Für die Automatisierung der Inhouse-Strukturen stehen IT Service Management Software und DevOps-Tools zur Verfügung.
Trotzdem ist die Automation des IT-Betriebs keine einfache Aufgabe. So verzeichnet etwa die Capgemini-Studie “IT-Trends 2020” bei der Auswertung der Befragungen zum Automatisierungsgrad deutliche Schwankungen in einzelnen Bereichen. Die Automatisierungsquote im Infrastrukturmanagement stieg zunächst zwischen 2015 und 2017 von 43 auf fast 50 Prozent – um bis 2020 auf 36,9 Prozent wieder abzufallen. Zum Teil sei das auch darauf zurückzuführen, so die Erläuterung zur Studie, dass die über Cloud-Anbieter genutzten Automatisierungsmechanismen nicht berücksichtigt würden; die tatsächliche Quote sollte demnach höher sein. Die weiteren aufgeführten Gründe dürften aber vielen Unternehmen bekannt vorkommen: technologische Vielfalt der Anwendungslandschaften, Automatisierung nur einzelner Bereiche, organisatorische Hürden und mangelnde Bereitschaft, Prozesse zu verändern, um sie durchgängig automatisieren zu können. Lernende Systeme und Algorithmen würden zudem noch kaum eingesetzt.
Machine Learning: Prozesse aus Helikoptersicht
Genau hier liegt aber erfahrungsgemäß das größte Potenzial, wenn es darum geht, eigene Prozesse nicht nur abzubilden, sondern tatsächlich zu optimieren. Schon eine klassische Prozessanalyse und Auswertung der Erfahrungen der langjährigen IT-Betreuer hilft weiter. Wichtig ist hier eine übergreifende Sicht auf die Prozesse, die Überwindung des Ressortdenkens. Machine Learning funktioniert aber zudem als eine andere Art der Metaebene: Spezielle Programme verfolgen die typischen Abläufe und das Vorgehen der Systemadministratoren. Durch KI erschließen sich Korrelationen und Zusammenhänge, die von menschlichen Benutzern sonst nicht erkannt würden. Die Software „lernt“ daraus und berücksichtigt diese Zusammenhänge automatisch. Solche Anwendungen müssen jedoch speziell programmiert, auf die Prozesse im Unternehmen abgestimmt, ausgewertet und immer wieder angepasst werden. Das ist im Alleingang mit ohnehin knappen Ressourcen nicht zu schaffen, die Mehrzahl der Unternehmen sucht sich deshalb externe Unterstützung für solche komplexen Projekte. Neben der klassischen Beratung empfehlen sich dabei gerade im vom Fachkräftemangel geprägten IT-Bereich innovative Ansätze, die Projekt- und Talentmanagement kombinieren, wie die Talentschmiede Unternehmensberatung aus Frankfurt. Die Einbindung von Young Professionals in Automatisierungsprojekte schont das Budget durch geringere Tagessätze, bietet aber gleichzeitig Mehrwert durch den neuesten Ausbildungsstand der Juniorberater, meist auch Zusatzqualifikationen im agilen Projektmanagement sowie die Möglichkeit der Internalisierung.
Für Unternehmen mit gewachsenen IT-Strukturen ist es in jedem Fall höchste Zeit, in IT-Automatisierungslösungen zu investieren. Nicht nur, um Zeit und Geld im IT-Betrieb zu sparen, sondern um zukunfts- und wettbewerbsfähig zu sein – mit einer IT, die in Infrastruktur, Prozessen und Qualifikation ihrer Mitarbeiter optimal aufgestellt ist, um die Digitalisierung im Unternehmen vorantreiben zu können.
Stefan Rühle, The Digital Workforce Group