Ein kostenloses Kontingent für Amazon Web Services bietet die Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit AWS-Cloud-Services zu sammeln.
Cloud-Spezialist Amazon Web Services hat auf seiner fünften Entwicklerkonferenz eine Reihe neuer Dienste und Funktionen präsentiert.
Die wichtigsten Neuerungen, so Amazon Web Services, die den rund 32.000 Teilnehmern auf der Entwicklerkonferenz “AWS re:Invent” in Las Vegas präsentiert wurden, sind:
Amazon Athena: Mit dem neuen Service Amazon Athena können Kunden Daten in Amazon S3 über standardmäßige SQL-Abfragen analysieren. Dabei müssen weder Cluster verwaltet oder angepasst noch Infrastrukturen aufgesetzt werden – abgerechnet wird pro Abfrage (pay-as-you-go). Die in Amazon S3 gespeicherten Daten und Amazon Athena lassen sich mit wenigen Klicks verbinden. Anwender erhalten die Ergebnisse ihrer SQL-Abfragen innerhalb weniger Sekunden. Selbst komplexe Anfragen in großen Datenbeständen können so schnell durchgeführt werden – Amazon Athena skaliert automatisch und bearbeitet Aufgaben parallel, heißt es.
Amazon Aurora: Amazon Aurora ist ab sofort vollständig kompatibel mit MySQL und PostgreSQL. Die Datenbank-Engine vereint laut AWS die Geschwindigkeit und Verfügbarkeit von kommerziellen High End-Datenbanken mit der Einfachheit und Kosteneffizienz von Open Source-Datenbanken. Aurora-Kunden sollen so eine Leistung erreichen können, die um ein Vielfaches besser ist als die einer typischen PostgreSQL-Datenbank. Der Service ist hoch verfügbar, sicher und zuverlässig, heißt es und weiter: bei einem Zehntel der Kosten einer herkömmlichen kommerziellen Datenbank.
Neue speicher-, rechen- und E/A-leistungsoptimierte Instanzen für den Amazon Elastic Compute Cloud (EC2) Service:
Zwei neue T2 Instanzen: Es sind zwei neue Größen der T2 Instanzen verfügbar. T2 Instanzen haben eine CPU-Basisleistung mit der Möglichkeit der Verarbeitung von Spitzenlasten oberhalb der Basisleistung. Die t2.xlarge Instanz hat 16 GiB Arbeitsspeicher und 4 vCPUs, t2.2xlarge bietet 32 GiB Arbeitsspeicher und 8 vCPUs.
R4 Instanzen: Auch seit Anfang Dezember verfügbar sind R4 Instanzen für Hochleistungsdatenbanken, verteilte Arbeitsspeicher-Caches, In-Memory-Analysen, Genomaufbau und -analyse sowie andere Unternehmensanwendungen. Die neuen Instanzen enthalten einen doppelt so großen L3 Cache wie der der R3 Instanz, eine neue 16xlarge Größe mit 488 GiB DDR4-Speicher und 64 vCPUs.
C5 Instanzen: Anfang 2017 macht AWS C5 Instanzen verfügbar, die die nächste Generation des Intel Xeon Prozessors mit AVX 512, bis zu 72 vCPUs und 144 GiB Speicher haben. C5 Instanzen eignen sich vor allem für Stapelverarbeitung, verteilte Analysen, wissenschaftliche und technische Anwendungen mit hoher Leistung, Ad-Serving, MMO-Gaming und Videocodierung.
I3 Instanzen: Die neuen I3 Instanzen kommen laut AWS Anfang 2017 und sind ideal für NoSQL- und Transaktionsdatenbanken sowie Analysen. Sie enthalten mehr als 64 vCPUs und 15,2 TB SSD-Speicher mit niedriger Latenzzeit. Die Instanzen schaffen rund 3.3 Millionen I/O-Operationen pro Sekunde (IOPS) bei 4 KB Blocksize und einen E/A-Durchsatz von 16 GB pro Sekunde.
F1 Instanzen: Die neue Amazon EC2 F1 Instanz ist die erste Cloud Instanz mit programmierbarer Hardware für Field Programmable Gate Arrays (FPGA). Kunden können ihre eigenen FPGAs programmieren und damit laut AWS die Performance um das Dreißigfache von Standard-CPUs erhöhen. Die F1 Instanzen FPGA Developer AMI und Hardware Developer Kit enthalten alles, was ein Entwickler benötigt, um Hardwarebeschleunigungscode zu entwickeln, simulieren, debuggen und erstellen. Ist das FPGA Design vollständig, können Entwickler es als Amazon FPGA Bild (AFI) sichern und mit wenigen Klicks bereitstellen. Zudem ist es möglich, dass Anwender ihre eigenen Designs nutzen oder vorgefertigte AFIs über den AWS Marketplace beziehen. FPGAs sind über eine spezifisch isolierte Netzwerkstruktur mit F1 Instanzen verbunden und werden nicht mit anderen Instanzen, Nutzern oder Accounts geteilt. Damit sind sie nicht nur schnell, sondern auch sicher.
Elastic GPUs: Die Elastic GPU ist ein neues Amazon EC2 Feature. Dabei handelt es sich um flexible Grafikprozessoren (GPUs), die sich einfach mit Amazon EC2 Instanz Typen verbinden lassen. Mit Amazon Elastic GPU können Kunden die passende Grafikbeschleunigung für spezifische Workloads konfigurieren, ohne dass sie an Hardware-Konfigurationen oder eine limitierte GPU-Auswahl gebunden sind. Der Service unterstützt OpenGL und umfasst mehr als 8 GB GPU-Speicher. Damit ist er ideal für Gaming, Industrial Design, Visualisierungen, 3D-Modellierungen, Rendering und virtuelle Desktops.