Das hybride System stellt nicht nur eine Verschmelzung der gängigen Einhausungsarten dar, es integriert weitere Module und Maßnahmen zur Optimierung des Kühlluftdrucks und der Kaltluftführung, mit denen erst das volle Wirkpotenzial einer Gangschottung zur Entfaltung kommt. Zu diesen Optimierungen zählen etwa einfache Blindblenden aus Kunststoff zur Versiegelung der freien Höheneinheiten der Racks innerhalb eines eingekapselten Kaltgangs. Mit dieser nur wenige Euro pro Höheneinheit teuren Maßnahme lässt sich eine Schwachstelle bei der Kaltgangeinhausung eliminieren, die man nicht immer gleich auf dem Schirm hat: Die Verblendung verhindert ein Zurückströmen der von der aktiven Hardware in den Warmgang abgegebenen heißen Abluft durch das Rack hindurch in den eingehausten Kaltgang. Eine ansonsten damit einhergehende Erwärmung lässt sich so vermeiden, die der Betreiber ohne eine entsprechende Verblendung wiederum durch eine erhöhte Last der Kühlanlagen hätte ausgleichen müssen.
Ein weiterer essenzieller Baustein sind spezielle Lüfterplatten, die im Kaltgang für eine genau dosierte Kühlluftzufuhr aus dem Doppelboden mit konstantem Druck sorgen. Sogenannte Bypass-Luftströme und damit thermische Ungleichgewichte im Rack selbst lassen sich durch die Verwendung von speziellen Rack-Bodenplatten mit integrierten Bürstenabdichtungen für Kabelführungen oder alternativ und sehr kostengünstig durch Kunststoffmatten mit dehnbaren Lochungen vermeiden, durch die die Versorgungskabel aus dem Doppelboden ohne Luftleckagen in das Rack gelangen.
Um Parameter wie Temperatur, Feuchte und Differenzdruck innerhalb einer Einhausung zu erfassen, empfiehlt sich der Einsatz einer Monitoring-Lösung. Dies ist wichtig, um etwa kritische Temperaturentwicklungen sofort zu erkennen und eine Meldung zu erhalten, bevor es zu Ausfallzeiten, Schäden oder energetischer Ineffizienz kommt. Das Austarieren des richtigen Kühlluftdrucks im eingehausten Kaltgang ist ebenso von Bedeutung – nicht nur um zu hohe Lasten und Kosten bei der Kühlung zu vermeiden, sondern auch um zu verhindern, dass sich bei zu hohem Druck die Lüfter der im Standby-Betrieb befindlichen Server in Bewegung setzen, was andernfalls zu Schäden an der Hardware führen kann.
Auch die Luftfeuchte sollte nicht außer Acht bleiben: Ist sie zu hoch, müssen die Server die Kondensation regulieren, was mit einem höheren Energieverbrauch einhergeht. Überschreitet sie dauerhaft die für die Server spezifizierten Werte, drohen eventuell sogar Korrosionen, Systemstörungen oder Ausfälle. Ist die Luftfeuchte hingegen zu niedrig, kann diese statische Aufladungen oder Kurzschlüsse bei der IT-Hardware zur Folge haben.
Systeme für das Monitoring gibt es viele. Besonders pfiffig erledigt dies eine funkbasierende Lösung namens Packet Power. Ihr besonderes Merkmal ist, dass die Sensormodule über ein dediziertes Funknetz (kein WLAN) miteinander kommunizieren, ohne Verkabelung auskommen, selbstkonfigurierend und daher besonders einfach und schnell zu implementieren sind. Alle Daten werden über ein systemeigenes Verwaltungs-Tool oder eine beliebige DCIM- oder BMS-Anwendung gesammelt, analysiert und zur Verfügung gestellt. Das System warnt etwa bei kritischen Entwicklungen von Temperatur, Druck und Feuchte innerhalb oder außerhalb der eingehausten Gänge. Da es auch Stromwerte auf jeder Verteilungsebene im Rack oder Raum über entsprechende Srommessmodule erfassen und per Funk übertragen kann, lassen sich die Umgebungs- und Stromdaten als Planungsgrundlage für die optimale Bestückung und Auslastung von Racks verwenden.