Unternehmensanwendungen werden Cloud-nativ und hybride Multi Clouds verbreiten sich. Warum Unternehmen für die so entstehenden verteilten Infrastrukturen ein hocheffizientes Datenmanagement benötigen, erklärt Thomas Herrmann von NetApp.
Enterprise Applications bilden wichtige Geschäftsprozesse ab, sammeln dafür geschäftskritische Daten und werten diese aus. Priorität hat daher die Sicherheit und Integrität der Daten. Diese dürfen beim Speichern, Archivieren und Transport zwischen den Systemen für Enterprise Resource Planning (ERP), Customer Relationship Management (CRM), Contract Lifecycle Management (CLM) oder Product Information Management (PIM) nicht verloren gehen. Deshalb müssen Unternehmensanwendungen hochverfügbar sein. Um die hohen Qualitätsansprüche von Enterprise Applications an das Datenmanagement zu gewährleisten, fordern viele Hersteller eine Zertifizierung von Storage-Lösungen für diesen Anwendungsfall. Aktuelle Entwicklungen erhöhen zudem die Anforderungen, um Enterprise Apps schnell den nötigen Datenzugriff zu verschaffen.
Enterprise Applications verlagern sich in die Cloud
So sind heute IoT und Big Data relevante Themen im Bereich der Enterprise Applications. Um das Potenzial von IoT-Projekten bestmöglich auszuschöpfen, dürfen Unternehmen sie nicht in Silos betreiben. Vielmehr gilt es, IoT/Big Data und Enterprise Applications zu verbinden, sodass Sensordaten mit wichtigen Unternehmensdaten verknüpft werden können. Der Einsatz von IoT, Big Data Analytics und künstlicher Intelligenz treibt das Datenwachstum weiter rasant an, was sich mit klassischen On-Premises-Umgebungen nicht mehr auffangen lässt. So hat sich für IoT-Szenarien bewährt, den Datenfluss über Edge Computing und Cloud-Speicher zu steuern. Insgesamt zeichnet sich ab, dass IT-Landschaften größer, vielfältiger und vernetzter werden.
Hinter dieser Entwicklung stecken für die Analysten von IDC zwei konkrete Cloud-Trends, die sich gegenseitig bedingen. Zum einen sehen die Experten ein schrittweises Verlagern der Enterprise Apps in die digitale Wolke. Ihre Prognose lautet: Bis 2021 werden 70 Prozent der Enterprise Applications nativ für die Cloud entwickelt. Bei Herstellern lässt sich bereits das Umschwenken auf eine Cloud-First-Strategie erkennen. Beispielsweise verfolgt SAP diesen Ansatz. So bietet der Konzern viele Produkte und neue Features nur noch in der Cloud an. Für die „in der Cloud geborenen“ Anwendungen bilden Microservices jeweils eine bestimmte Funktion ab. Diese Microservices sind lose miteinander gekoppelt und lassen sich auf unterschiedlichen Servern sowie an verschiedenen Standorten betreiben. Wo diese laufen werden, beantwortet die zweite IDC-Vorhersage: 90 Prozent der weltweit agierenden Unternehmen werden bis 2024 eine Multi-Cloud-Management-Strategie haben. Dabei wird das bevorzugte Modell die hybride Multi Cloud sein, also eine Mischung aus verschiedenen Public Cloud Services, Private Clouds und lokalen Systemen. Denn in dieser Konstellation können sich Unternehmen für jeden Anwendungsfall die jeweils beste Lösung heraussuchen.