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17. Oktober 2013, 14:03 Uhr | Dirk Jarzyna, Journalist und freier Mitarbeiter funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

PRTG Network Monitor

Der PRTG-Network-Monitor mit der Releasenummer 12.3.3 arbeitete in unserem Netzwerk immer zuverlässig, so dass wir lange Zeit keine Aktualisierung durchführten. Als ich aber die Meldung erhielt, dass Nummer 13.3.7 aus Paesslers Canary-Release-Kanal heruntergeladen wurde, entschied ich, das lange aufgeschobene Update endlich durchzuführen, zumal ich erwartete, nach rund einem Jahr durchaus einige größere Neuerungen und Änderungen zu sehen – und ich wurde nicht enttäuscht.

Die automatische Aktualisierung beziehungsweise die automatische Installation der zuvor ebenso automatisch heruntergeladenen neuen Software verlief völlig reibungslos, wie ich es von Paessler gewohnt bin. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die Installationsroutine im Verlauf der Installation den Rechner neu startete. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich vor dem Start der Installation darüber informiert wurde oder nicht, aber das spielt auch keine Rolle. Grundsätzlich halte ich nichts von solchen Neustarts zum Zweck einer Softwareinstallation oder -aktualisierung, denn meistens kommt es dazu in ungeeigneten Augenblicken. Ich bin überzeugt, dass Softwareentwickler das auch anders hinbekommen können, wenn sie sich nur bemühen.

Dies war nun eine Aktualisierung einer bereits vorhandenen PRTG-Instanz, aber die Installation eines frischen PRTG-Produkts auf einer Windows-Maschine ist nicht viel schwieriger: der Administrator lädt das Produkt von Paesslers Website herunter und startet die ausführbare Datei. In wenigen Minuten ist PRTG dann installiert, und zwar samt unterstützenden Komponenten wie beispielsweise die Datenbank-Engine. Dass ich besonders die Datenbank erwähne, hat einen Grund: Viele vergleichbare Monitoring-Applikationen anderer Hersteller nutzen Microsoft-SQL-Server als Datenspeicher, aber dieser ist erstens nicht optimal für die Speicherung sich häufig ändernder vieler kleiner Datensätze und zweitens ist die anfängliche Konfiguration nicht immer so einfach, wie die Hersteller uns weismachen wollen. Mit dem in PRTG integrierten Datenspeicher gibt es hingegen keine Schwierigkeiten – und pfeilschnell ist er auch.

Beim ersten Start der Managementschnittstelle im Browser tritt der Konfigurations-Guru in Aktion, der bei der anfänglichen PRTG-Konfiguration gute Dienste leistet, indem er den Administrator Schritt für Schritt durch notwendige oder sinnvolle Einstellungen führt und damit gewährleistet, dass dieser nichts vergisst. Beispielsweise macht diese kleine Applikation darauf aufmerksam, dass es eine gute Idee sein könnte, SSL-Verschlüsselung zu aktivieren. So an die Hand genommen, sind Konfigurationseinstellungen wie die Anmeldeinformationen für Windows-, Linux-, Solaris- und Mac-OS-Systeme, Vmware-, Xen-Server- und SNMP-Anmeldedaten und weitere Server-Einstellungen für zu beobachtenden Domänencontroller, Exchange- und Mail-Server schnell und in der Regel unfallfrei erledigt. Bevor der Guru sich dann zur wohlverdienten Ruhe auf sein Nagelbett zurückzieht, schlägt er noch vor, ein Netzwerksegment zu durchsuchen. Gute Idee, denn dabei handelt es sich um die für Netzwerkmanagement-applikationen typische Netzwerk-Discovery. Der Administrator gibt den Namen einer Gruppe an, der entdeckte Geräte hinzugefügt werden sollen, spezifiziert eine Basisadresse für IPv4 sowie eine Start- und Endadresse, klickt auf „Speichern und Weiter“ und kann dann bereits beginnen, sich mit der Managementschnittstelle vertraut zu machen, während die Discovery im Hintergrund läuft.

Für jedes Gerät im Netzwerk, das PRTG-Network-Monitor beobachten soll, ist ein entsprechendes Gerät in der PRTG-Konfiguration zu erzeugen. Der Begriff Gerät ist dabei nicht wörtlich zu nehmen, denn neben Servern, Arbeitsstationen, Switches oder APs können diese Geräte beispielsweise auch Websites, Clouds und Internetverbindungen sein. Diesen Geräten sind Sensoren zuzuweisen, von denen jeder einen bestimmten Aspekt des Netzwerks beziehungsweise Geräts überwacht. Während solche Einstellungen bei Nagios in verschiedenen Konfigurationsdateien manuell durchzuführen sind, findet PRTG-Network-Monitor während der Discovery die Art beziehungsweise den Typ eines gefundenen Geräts selbst heraus und installiert auch entsprechende Sensoren automatisch, womit das Programm eine gute Grundlage schafft, auf die der Administrator später aufbauen kann. Ähnlich wie der Begriff „Gerät“ ist bei PRTG auch der Begriff „Sensor“ etwas anders zu interpretieren, als Kenner manch anderer Managementapplikation es tun würden: Es handelt sich bei diesen Sensoren nicht um Software, die auf den zu überwachenden Geräten läuft, sondern die Sensoren laufen auf einer zentralen Probe. Von dort aus rufen sie Informationen von den Clients zum Beispiel mittels WMI oder SNMP ab.

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