Offensichtliche Änderungen entdeckt der Anwender auf den Sensor-Seiten, die nun farbenfrohe grafische Anzeigen der letzten Live-Daten präsentieren. Die Einstellungen der einzelnen Sensorkanäle
lassen sich direkt nach einem Klick auf das Sensor-Icon ändern – hier muss der Administrator keine Konfigurationsdateien im Texteditor bearbeiten wie bei Nagios. Eine farbige Leiste in voller Breite kennzeichnet unmissverständlich den aktuellen Zustand eines Sensors. Falls ein Sensor Top-Listen offerieren kann, beispielsweise für Netflow und Sniffing, dann zeigt PRTG die entsprechende Grafik direkt auf der Sensor-Seite. Vergleichbar mit den Änderungen der Sensor-Seiten wurden auch die Geräteseiten modifiziert. Diese Seiten zeigen nun die Sensoren des Geräts in unterschiedlichen Größen.
Die Anwender können in PRTG Prioritäten und Favoriten definieren, Listen entsprechend sortieren und sich die Listen ihrer Favoriten anzeigen lassen. Das ist jetzt nochmals einfacher geworden, denn nun ist es ihnen möglich, die Priorität und den Favoritenstatus eines Geräts oder Sensors zu jeder Zeit mit Hilfe eines entsprechenden Symbols, beispielsweise im Gerätebaum, zu ändern. PRTG nutzt diese Informationen unter anderem dazu, die Reihenfolge der Anzeige und die relativen Größen der Geräte und Sensoren auf den Seiten festzulegen. Paessler sagt dazu, der Anwender solle entscheiden können, was für ihn wichtig ist. Korrekt, dem schließe ich mich an und meine, dies ist das richtige Feature dafür.
Eine neue heuristische Kalkulation zeigt nun „ähnliche Sensoren“. Jeden Tag durchsucht PRTG die Monitoring-Datenbank unter anderem nach Sensoren, die ein vergleichbares Verhalten an den Tag legen. Diese Analyse ist vollständig automatisiert und unabhängig von Sensortypen. Wofür ist dieses Feature gut? Es hilft dem Anwender, Querverbindungen in seinem Netzwerk zu finden. Als Resultat könnte beispielsweise gezeigt werden, dass Port 12 von Router A grundsätzlich dasselbe Bandbreitenkonsum-Muster aufweist, wie Port 2 von Server B – und der Administrator hatte von diesem Zusammenhang bisher überhaupt keine Ahnung. Dieses Feature liefert also Informationen, die eine Verhaltens- oder Fehleranalyse nochmals erleichtern, weil sie Verbindungen zeigen, die vorher nicht ohne weiteres erkennbar waren.
Selbstverständlich sind in die neue Version jede Menge Fehlerberichtigungen eingeflossen, außerdem einige Verbesserungen beziehungsweise Erweiterungen bei den Sensoren und ein paar weitere Features. Ob eine Social-Network-Integration unbedingt erforderlich war, sei dahingestellt – ein Facebook-Fan von PRTG muss ich nicht dringend über die Web-Schnittstelle werden können. Über die PRTG-App für I-OS und Android habe ich bereits in einem First-Look geschrieben – sie ist insgesamt so gefällig, wie die neue Web-Schnittstelle. Für SNMP hat Paessler einiges getan, beispielsweise wurde das interne System für SNMP-Monitoring stark überarbeitet. Es unterstützt nun unter anderem SNMP-v3 mit AES-Verschlüsselung. Verbessert wurde außerdem die Fehlerbehandlung für viele SNMP-Sensor-Typen.