Das BIOS ist tot, es lebe UEFI

Alles, was Sie über UEFI-BIOS wissen müssen

22. November 2011, 17:43 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Die Struktur von UEFI

Windows 7 und Windows 8 unterstützen noch ein herkömmliches BIOS. Das CSM in UEFI erlaubt die Installation älterer Betriebssysteme.
Windows 7 und Windows 8 unterstützen noch ein herkömmliches BIOS. Das CSM in UEFI erlaubt die Installation älterer Betriebssysteme.

Im Prinzip besteht ein UEFI-BIOS aus zwei Komponenten, für die auch zwei unterschiedliche Spezifikationen existieren: der UEFI Platform Initialization (PI) und dem eigentlichen Unified Extensible Firmware Interface (UEFI).

Die erste Komponente ist für einen sicheren Boot und die Initialisierung von CPU, Chipsatz und Mainboard zuständig, die zweite für das Laden der UEFI-eigenen Gerätetreiber, die UEFI-Interfaces und das Laden des Betriebssystems oder von Pre-Boot-Tools.

Das UEFI-Treiber-Modell macht es möglich, beim Start des Rechners zunächst nur die für den Boot absolut notwendigen I/O-Geräte zu aktivieren, was den Start des Betriebssystems erheblich beschleunigt. Die restlichen Geräte werden dann bei Bedarf erst durch das Betriebssystem aktiviert.

Bei einem traditionellen BIOS müssen PCI- oder PCI-Express-Erweiterungskarten über ein groß dimensioniertes ROM verfügen, das separate Treiber für alle unterstützen Prozessorarchitekturen enthält. Eine UEFI-Firmware enthält dagegen einen EFI Byte Code (EBC) Interpreter.

Daher muss das ROM der Erweiterungskarte nur noch ein kompaktes EBC-Image enthalten, das auf allen Systemen mit UEFI-Firmware läuft. Bei zukünftiger Hardware, die ein traditionelles BIOS nicht mehr unterstützen müssen, können so die Option-ROMs auf den Karten kleiner ausfallen, zudem ist die Unterstützung verschiedener Plattformen mit unterschiedlichen Prozessorarchitekturen einfacher.

Über eigene Gerätetreiber kann eine UEFI-Firmware auf Komponenten wie Grafikkarte, Eingabegeräte oder Laufwerke zugreifen, was eine komfortable Bedienung mit einer grafischen Benutzeroberfläche bei hoher Display-Auflösung ermöglicht.

Statt VGA wird für die grafische Darstellung der Setup-Screens ein neu entwickeltes Graphical Output Protocol (GOP) genutzt, das höhere Auflösungen, Farbtiefen und vor allem auch mehrere Grafikadapter in einem Rechner unterstützt. Allerdings gibt es auch noch UEFI-Firmwares, deren textbasierter Setup-Screen dem eines traditionellen BIOS gleicht.

Mit der Unterstützung von Hot Plug Events ist ein Zugriff auf USB-Geräte wie etwa Keyboards oder Mäuse möglich, die nach dem Einschalten des Rechners eingesteckt werden, eine Fähigkeit, die ein traditionelles BIOS nicht hat. Auch der einfache Zugriff auf USB-Wechseldatenträger ist auf diesem Weg möglich. Zudem stellt UEFI einen kompletten Netzwerk-Stack für IPV4 und den neuen Standard IPV6 bereit.


  1. Alles, was Sie über UEFI-BIOS wissen müssen
  2. Die Evolution der Firmware
  3. Eine Frage der Kompatibilität
  4. Die Struktur von UEFI
  5. Shell, Applikationen, Bootmanager
  6. Auf Nummer sicher
  7. UEFI in der Praxis
  8. UEFI und Windows 8
  9. Linux ausgesperrt?
  10. Die Entstehung von UEFI
  11. Windows 7 auf UEFI-Rechnern installieren

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