Ein gewichtiges Verkaufsargument für neue Druckerinfrastrukturen ist zudem die DSGVO, die seit Ende Mai in Kraft ist. Denn noch immer sind gerade bei Mittelständlern und KMUs noch viele Lösungen im Einsatz, die personenbe-zogene Daten beim Drucken unverschlüsselt über das Netzwerk übertragen oder gar uncodiert auf der integrierten Festplatte speichern. In der aktuellen Quocirca-Studie gaben 63 Prozent der be-fragten Unternehmen an, bereits einen oder mehrere Datenschutzverletzungen im Zusammenhang mit Druckern verzeichnet zu haben. Dabei kommen auch organisatorische Probleme zum Tragen, denn oft ist unklar, wer genau im Unternehmen die Verantwortung für die Print-Umgebung trägt. »Das hat zur Folge, dass viele Unternehmen — wenn meist auch unabsichtlich — ungeschützte Druckfunktionen zulassen oder ihre Print-Geräte ungenügend
vor Hackerangriffen schützen«, konstatiert Lang. Letzteres erfahre noch mehr Brisanz und Dring-lichkeit durch die Einführung der DSGVO.
Der Lexmark-Manager sieht hier für den Fachhandel die Chance, »aus der Not eine Tugend zu machen«. Reseller und Systemhäuser müssten ihr Geschäft mit Sicherheitslösungen weiter ausbauen und sich spezialisieren, um den Kunden echten Mehrwert bei Beratung und Implementierung von Sicherheitskonzepten zu bieten. »Neben dem richtigen Partner ist eine klare, gut durchdachte und strukturierte Herangehensweise entlang der Kriterien — Geräte, Netzwerk und Dokumente — essenziell, um die Druckinfrastruktur im Sinne der DSGVO auszurichten.
Neben der richtigen Hardware eignen sich auch adäquate DMS-Systeme, um den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden. »Dabei lassen sich DMS-Systeme häufig so zusammenstellen, dass sie exakt an die Geschäftsprozesse des Unternehmens anschließen«, erklärt Rischer von Kyocera. Der Manager gibt Resellern dafür auch gleich Verkaufsargumente an die Hand: »Informationen werden schneller und gezielter aufrufbar. Gesetzliche Vorschriften werden eingehalten und vereinbarte Compliance-Anforderungen umgesetzt. Durch verbesserte Conrolling-Möglichkeiten nimmt die Transparenz zu. Gleichzeitig verbessert sich die Dokumentensicherheit.« Rischer verweist auf die eigenen Kunden, von denen viele bestätigten, dass sie durch die Implementierung von DMS-Lösungen Einsparungen von mehr als 30 Prozent realisieren konnten. Als Beispiel zieht der Manager den Rechnungseingangsprozess heran, den jedes Unternehmen in seinem Workflow hat und bei dem normalerweise mehrere Mitarbeiter mit einem Dokument beschäftigt sind. »Digitale Dokumentenlösungen helfen hier, Abläufe zu beschleunigen, ein intelligentes Rechtemanagement zu vergeben und eine revisionssichere Aufbewahrung zu gewährleisten.«