Die Virtualisierungsplattform von Nutanix bietet alle für einen ausfallsicheren Betrieb erforderlichen Funktionen. So lassen sich virtuelle Rechner im laufenden Betrieb zwischen den Cluster-Nodes verschieben. Beim Ausfall eines physischen Hosts lassen sich die VMs auf den anderen Knoten neu starten, wobei der Acropolis Dynamic Scheduler Service die Last automatisch gleichmäßig auf die Nodes verteilt. Cluster-Erweiterungen sind durch das Hinzufügen neuer Host-Systeme ebenfalls im laufenden Betrieb möglich. Die HCI-Software stellt die neuen Ressourcen automatisch zur Verfügung und führt ein Re-Balancing der Storage-Kapazitäten durch. Die Speicherkapazitäten verwaltet die Distributed Storage Fabric (DSF) von Nutanix. DSF fasst alle in den physischen Hosts vorhanden HDD- und SSD-Laufwerke zu einem großen Speicherpool zusammen. Bei Bedarf lassen sich auch mehrere Pools mit unterschiedlichen Charakteristiken einrichten. DSF führt standardmäßig ein Thin Provisioning durch. Die Storage-Zugriffe erfolgen effizient, indem die CVM des Cluster-Nodes, auf dem die VM gerade läuft, alle Lesezugriffe immer lokal ausführt. Wenn eine CVM ausfällt, laufen die VMs des betroffenen physischen Nodes ohne Unterbrechung weiter.
DSF unterstützt Storage-Policies, die sich auf Basis von sogenannten Storage-Containern zuweisen lassen. Ein Container ist eine logische Gruppierungsebene, der man VMs oder einzelne vDisks zuordnen kann. Mit einer Policy lässt sich zum Beispiel festlegen, ob die Daten einer VM komprimiert und dedupliziert sein sollen und welches Redundanzverfahren zum Einsatz kommt.
Nutanix verwendet standardmäßig den Redundanzfaktor RF=2, was bedeutet, dass jeder Datenblock auf zwei Nodes gespeichert ist. Dies schützt vor dem Ausfall eines Laufwerks oder eines physischen Hosts. Mit RF=3 legt die Software jeden Block auf drei Cluster-Nodes ab, womit auch bei einem gleichzeitigen Ausfall von zwei Hosts keine Daten verloren gehen. Zum Schutz vor Standortausfällen hat Nutanix eine asynchrone Replikation auf Basis von VM-Snapshots implementiert. Damit lassen sich die Replica-VMs schnell online bringen, wenn das primäre RZ ausfällt. Nutanix verwendet ressourcenschonende Redirect-on-Write-Snapshots und unterstützt eine One-to-One- und One-to-Many-Replikation. Das kürzeste Replikationsintervall beträgt eine Minute, Nutanix bezeichnet dies als Near-Sync.
Die HCI-Software unterstützt zudem verschiedene Scale-out-Storage-Services. Mit den File-Services lassen sich SMB- und NFS-Shares bereitstellen. Bei Nutanix Objects handelt es sich um eine Object-Storage-Lösung mit S3-komatiblem Rest API. Nutanix Volumes ist ein Block-Level-Service für iSCSI.
Die Netzwerkvirtualisierung mit Nutanix AHV funktioniert ähnlich wie die Distributed
Virtual Switches von VMware und lässt sich für alle Cluster-Nodes zentral konfigurieren. Nutanix bietet mit Flow eine eigene Netzwerksicherheitslösung an, die eng in AHV und Prism Central integriert ist. Sie stellt eine Netzwerkvisualisierung und Automatisierungsfunktionen bereit. Flow unterstützt zudem eine Mikrosegmentierung mit Hilfe einer verteilten Firewall, um VMs auf einer granularen Ebene zu schützen. Eine Verschlüsselung der gespeicherten Daten ist ebenfalls möglich.
Die Nutanix-Plattform umfasst auch Werkzeuge für die Workflow-Orchestrierung und Automatisierung. Mit Calm lassen sich eigene Projekte individuell oder auf Basis von Blueprints erstellen, um die für Services oder Applikationen benötigte Infrastruktur automatisiert bereitzustellen.
Tools für die Automatisierung
Die Pro-Version von Prism bietet zusätzlich das Machine-Learnig-Tool X-Fit und das Automatisierungswerkzeug X-Play zum Ausführen von Runbooks. X-Fit dient unter anderem zur Erkennung von Anomalien und ineffizienter Ressourcennutzung und liefert die Grundlage für Forecast-Berechnungen mit „Was wäre wenn“-Szenarien, um Infrastrukturerweiterungen akkurat planen zu können. Mit Tools wie Terraform oder Ansible lässt sich Nutanix auch gut in große Automatisierungsumgebungen integrieren.
Für die Verwaltung von Kubernetes-Clustern bietet Nutanix mit Karbon eine eigene Lösung an. Auch das Datenbank-Management lässt sich mit der HCI-Lösung vereinfachen, zum Beispiel indem Datenbanken lokal repliziert und zusätzlich asynchron in die Cloud übertragen werden.
Für das Lifecycle-Management (LCM) findet sich ein Tool in Prism Element und eine zweite Software in der Prism-Central-Konsole. Mit LCM kann der Systemverwaltende sowohl hardwarebezogene Komponenten wie BIOS, Firmware und Treiber aktualisieren als auch die verschiedenen Nutanix-Anwendungen auf den neuesten Stand bringen. Der Hersteller arbeitet bereits daran, die zwei LCM-Tools in einer Anwendung zusammenzuführen.