Flächenmärkte im Wandel

Kaufverhalten bestimmt Zukunft am PoS

15. Mai 2018, 18:21 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Tausend Produkte auf einem Quadratmeter

EP-Vorstand Karl Trautmann
EP-Vorstand Karl Trautmann
© EP

Auf jeden Fall, so EP-Chef Trautmann, müsse der Einkauf am PoS ebenso wie im Netz ein durchgehendes Markenerlebnis bieten. Deshalb habe die Gruppe Extras wie Virtual Shelf integriert. Damit könne ein Händler auf einem Quadratmeter Fläche ein Sortiment mit mehreren tausend Artikeln abbilden. »Um solche Highlights am PoS abzubilden, muss die interne Infrastruktur und Synchronisierung der Systeme stimmen. Daher haben wir eine gemeinsame Warenwirtschaft der Fachhändler eingeführt«, erklärt Trautmann und verweist darauf, dass die Flächenmärkte der Marke Medimax derzeit auf SAP umgestellt werden.
Aber nicht nur die Retailer, Flächenmärkte und Handelsketten richten sich auf das veränderte Kaufverhalten und die Erwartungen der Kunden ein, auch die Verbindung zwischen den Handelsorganisationen und deren Lieferanten steht unter dem Zwang, mit neuen Konzepten und Lösungen effizienter zu werden. So verlagere sich, wie Aetka-Managerin Förster feststellt, »der Einkauf der Händler im stationären und Onlinehandel zunehmend in systemische Bestellarten: Optimierte Bestellprozesse nach Verkaufswahrscheinlichkeiten und automatisierte Nachbestückungen sind Themen, mit denen sich Lieferanten und Händler auseinandersetzen müssen.« Dazu bemerkt Andreas Ruhland, Chief Customer Officer Supply & Sales Development bei Also Deutschland: »Geschwindigkeit, Flexibilität und ein hohes Maß an Qualität sind neben günstigen Einkaufskondi-
tionen von entscheidender Bedeutung.« Allerdings seien es nicht nur die Anforderungen der Retailer, sondern auch die Service-Anforderungen der Hersteller in Bezug auf Verfügbarkeit, Reporting und aktiven Bestands- und Abverkaufsmanagement, die ein immer größere Rolle spielen würden.
Überhaupt verstehen sich die Broadline-Distributoren trotz der stark expandierenden VAD- beziehungsweise Spezialisten-Segmente nach wie vor als wichtige Anlaufstelle für die Volumendistribution. Alexander Maier, neuer Geschäftsführer bei Ingram Micro, kann in beiden Distributionssegmenten von »deutlich steigenden Umsätzen« berichten. »Wir sehen uns aber als Broadliner nicht mehr richtig bezeichnet, wir entwickeln uns zum Full Service Provider.« Deshalb erwarte Maier, dass sich künftig ein deutlich größerer Teil des Deckungsbeitrages aus dem Service-Geschäft generiere. »Aber auch im Kerngeschäft gibt es noch Raum für Optimierungen, etwa bei CE oder Fullfilment-Services.« Trotzdem verstehen die Distributoren ihr Kerngeschäft darin, Ware zu bewegen, wie dies Thomas Lantermann, Retail-Chef bei Api, formuliert. Ungeachtet dessen gehöre es zu den Aufgaben der Lieferanten, als Schnittstelle zwischen den Herstellern und Händlern zu agieren und Hilfestellung zu leisten. Ein Weg dahin sei »die gemeinsame Erstellung von Konzepten und Lösungen am PoS«.


  1. Kaufverhalten bestimmt Zukunft am PoS
  2. Die Digitalisierung verändert das Einkaufen
  3. Die Ladenkasse: ein Fosil?
  4. Tausend Produkte auf einem Quadratmeter

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