Supplies sind zwar nicht sexy, aber gerade in Zeiten der Digitalisierung erweisen sie sich als unverzichtbar für profitable Geschäfte.
Seit Jahren wird immer wieder das papierlose Büro als nahende Zukunftsvision heraufbeschworen, wenn es um die Veränderung von Prozessen im Zeitalter der Digitalisierung geht. Ebenfalls seit Jahren schielt der Channel deshalb mit Argusaugen auf die Entwicklung der Druckvolumina, um immer wieder erleichtert aufzuatmen, wenn eine neue Studie keinen Einbruch bei gedruckten Seiten und verkauften Verbrauchsmaterialien nachweisen kann. Für die Branche ist das ein gutes Beruhigungsmittel, muss man sich doch keine Sorgen um die eigene Zukunft machen. Eine andere und zugleich deutliche Sprache sprechen dagegen die Konsolidierungserscheinungen im Druckermarkt. Für den großen Aufreger im vergangenen Jahr sorgte HP mit der Ankündigung, die Druckersparte von Samsung für rund eine Milliarde US-Dollar zu übernehmen. Während mit Samsung in diesem Jahr nach Abschluss der Übernahme ein großer und wichtiger Spieler vom Markt verschwindet, baut HP seine Marktposition deutlich aus und hat massiv an Knowhow im A3-Bereich gewonnen, in dem man bis dato auf eine Kooperation mit Canon angewiesen war.
Dann kündigte Ricoh Deutschland Anfang des Jahres eine Restrukturierung an, die in erster Linie eine Verschlankung der Organisation vorsieht. Laut dem Unternehmen sind davon 484 Vollzeitstellen betroffen, bis Ende März kommenden Jahres soll die Sparmaßnahme abgeschlossen sein. Ziel des Umbaus ist laut Ricoh, »vor dem Hintergrund eines sich dynamisch verändernden Marktumfelds langfristig Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltiges Wachstum« zu sichern.
Schon im April vergangenen Jahres wurde bekannt, das Lexmark von einem chinesischen Konsortium rund um den Technologiespezialisten Apex übernommen wird. Der Kauf in Höhe von 3,6 Milliarden Dollar wurde im vergangenen Dezember abgeschlossen. Brisant: Die Software Group von Lexmark, für die das Unternehmen in den vergangenen Jahren viel Geld ausgegeben hatte, soll abgespaltet und in »Kofax« umbenannt werden. Während das Konsortium und Lexmark aktuell noch einen Käufer für diesen Geschäftsbereich suchen, soll vor allem das Geschäft mit Druck- und Imaging-Lösungen in China und der Region Asien-Pazifik ausgebaut werden.