Dass die Distributoren trotzdem kaum Umsatzeinbußen verzeichneten, begründet Bradley mit den deutlich gestiegenen Preisen, die seiner Meinung nach das Ergebnis einer Reihe von Faktoren sind. Bradley nennt hier speziell die anhaltenden Lieferprobleme und steigende Logistikkosten sowie die Auswirkungen der Inflation im Verlauf der Pandemie. Das habe bei den Distributoren zu einer vergleichsweise positiven Umsatzentwicklung bei Business-Modellen (+9,7 Prozent im Jahresvergleich) im Vergleich zu den rückläufigen Verkaufszahlen geführt.
Vor allem im Frühjahr 2020 kam es aufgrund der vorübergehenden Schließung vieler Fabriken zu verzögerten Logistikprozessen, Lieferschwierigkeiten und somit zu Engpässen im Handel. Die Logistikprobleme setzten sich das Jahr über fort und führten auch in diesem Jahr zu Verknappungen, die sogar jetzt noch im Jahresendgeschäft dem Handel schwer zu schaffen machen. Denn die Nachfrage nach PC-Monitoren ist nach wie vor hoch, wie Branchenkenner ICT CHANNEL bestätigen.
Als besonders „herausfordernd“ bezeichnet Santosh Wadwa, Head of Product Channel Sales, Central Europe bei Fujitsu, die Liefersituation bei Displays. Das liege auch an der hohen Notebook-Nachfrage, die die Hersteller bevorzugt bedienen würden, bevor sie die günstigeren PC-Monitore mit den raren Panels bestückten. Aus diesem Grund seien auch teure und größere Displays eher zu bekommen als die Mainstream-Modelle im 24- und 27-Zoll-Format.
Diese angespannte Liefersituation werden noch weit bis ins kommende Jahr anhalten, prognostiziert Wadwa im Gespräch mit ICT CHANNEL. Denn die Nachfrage nach PC-Monitoren sei weiter extrem hoch. Viele Auftraggeber auch im öffentlichen Sektor hätten während der Pandemie zunächst kurzfristig eingekauft und würden jetzt strategisch in neue Geräte investieren. Die Nachfrage sei immer noch 30 bis 40 Prozent höher als vor der Pandemie – auch weil viele Firmen wegen Homeoffice doppelte Strukturen aufbauen.