Komplexes Umfeld im Education-Sektor

Das Bildungswesen wird digital

21. März 2014, 14:15 Uhr | Werner Fritsch
Foto: Fotolia.com, Syda Productions

IT-Anbieter sehen im Bildungssektor wegen des Nachholbedarfs große Wachstumschancen. Die Finanzierung der IT-Ausstattung von Schulen ist jedoch problematisch, auch an didaktischen Konzepten und Medien für den digitalen Unterricht mangelt es.

Die Digitalisierung schreitet auch im Bildungswesen voran. In vielen Unternehmen ist der IT-Einsatz bei der Qualifizierung von Mitarbeitern bereits Alltag. An Schulen und Hochschulen steht er hingegen noch am Anfang. »In Deutschland ist es sehr schwer, im Bildungswesen als Anbieter von IT-Produkten Fuß zu fassen«, klagt Jörg Lösche, der bei dem Router-Hersteller Netgear das Deutschland-Geschäft leitet. Das liege an der fragmentierten und uneinheitlichen Struktur im Bildungswesen der Bundesländer. Es werde sehr uneinheitlich über derartige Projekte entschieden. Die Entscheidungsträger variieren oft schon von Schule zu Schule oder Universität zu Universität. »Die komplexen Entscheidungsstrukturen und Budgetrestriktionen sind häufig größere Herausforderungen als die technischen Voraussetzungen«, stimmt Alexander Dorn zu, Channel-Manager bei HP Deutschland.

»Es gilt, durch erfolgreiche Projekte im Bildungswesen in Zusammenarbeit mit Partnern Erfahrung zu gewinnen und dann darauf aufzubauen«, schildert Lösche gegenüber CRN. Damit könne man anderen Bildungsstätten den Prozess aufzeigen und damit die Angst vor der Umstellung der eigenen IT nehmen. Außerdem werde dadurch schnell klar, welche Verbesserungen im Unterricht erreicht werden können und welches Einsparungspotenzial ein solches Projekt beinhaltet. Aller Anfang sei für IT-Hersteller im Bildungssektor schwer, Netgear setze deshalb auf eine engere Zusammenarbeit mit Partnern.

Digitale Medien sind jedenfalls im Alltag der Schüler selbstverständlich geworden. Dem tragen inzwischen auch Bildungsministerien Rechnung. In Baden-Württemberg zum Beispiel wurden für 2015 Bildungspläne entworfen, die die Förderung von Kompetenz für digitale Medien umfassen. Es muss ausgelotet werden, welche Technologien sich in pädagogische und didaktische Schulkonzepte integrieren lassen.

»Mobile Endgeräte sind heute Leitmedium für viele Schüler, ob dies nun ein Smartphone oder ein Tablet ist«, sagt Peter Henning, Informatik-Professor an der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft sowie Mitglied des Komitees des jedes Jahr im Karlsruhe stattfindenden Kongresses Learntec. Schüler seien daran gewohnt, mit solchen Geräten nach Informationen zu suchen und sich mit anderen auszutauschen. Solche Geräte auch im Schulunterricht zu benutzen, trage der medialen Wirklichkeit der Kinder und Jugendlichen Rechnung und könne die Akzeptanz der Schüler für den Unterricht steigern.


  1. Das Bildungswesen wird digital
  2. Neue Unterrichtskonzepte erforderlich
  3. Revolution oder Evolution?
  4. IT-Anbieter mit großen Erwartungen
  5. IT-Produkte im Paket
  6. Nicht nur Hardware

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