»Es geht um Ergänzung, nicht um Ersatz«, meint Jörg Schmidt, Ministerialdirektor am Ministerium für Kultus, Jugend und Sport in Baden-Württemberg, im Hinblick auf digitale Medien und den IT-Einsatz an Schulen. Schulen sollen künftig mehr mit digitalen Plattformen arbeiten, empfiehlt er. Auch digitale Kurse in Form geschlossener Benutzergruppen kann er sich für Klassen gut vorstellen. Beim Einsatz von Tablets gelte es, die Möglichkeiten und Grenzen auszuloten. Die Schulbuchverlage müssten neue Wege gehen, um digitale Lerninhalte zur Verfügung zu stellen.
»Die digitale Revolution steht im Bildungswesen unmittelbar bevor«, glaubt hingegen der Informatiker Henning. Ulrich Sawade, Leiter Education Marketing bei dem Softwarehersteller Microsoft, pflichtet bei: »Die alte Schule hat ausgedient.« Damit meint er Unterrichtsformen, die keine Individualisierung erlauben, den Lehrer ins Zentrum rücken und den Schüler zum Konsumenten machen. Mit der Anschaffung von Whiteboards zur Ablösung der alten Tafeln sei es nicht getan. Auch mit moderner Ausstattung könne in hergebrachter Weise unterrichtet werden. »Die neue Schule beginnt im Kopf«, betont der Manager. Es solle künftig mehr um Problemlösungsfähigkeiten gehen statt um Routineaufgaben. Das Potenzial moderner Informations- und Kommunikationstechnologien solle pädagogisch genutzt werden. »Der IT-Einsatz an Schulen und Hochschulen ist eine Voraussetzung, um junge Menschen auf Arbeitsprozesse im Berufsleben vorzubereiten«, meint Sawade.